Berlin. In Nordrhein-Westfalen hat ein Mann einen Königspython im Müll entdeckt. Zuvor erregte bereits eine Monokelkobra Aufsehen in Herne.

Es ist nicht der Anblick, den man erwartet: Ein Königspython hat in Bönen (Nordrhein-Westfalen) einen Mann beim Öffnen einer Hausmülltonne überrascht. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, lag die noch lebende rund einen Meter lange Würgeschlange am Montagabend zwischen Plastiktüten.

Der Hausbewohner traute offenbar seinen Augen nicht. Den Polizeiangaben zufolge schaute der 30-Jährige ein weiteres Mal in die Tonne und stellte fest, dass dort noch immer eine rund einen Meter lange Schlange lag. Der Mann machte von dem Königspython ein Foto und informierte die Polizei.

Heimisch in West- und Zentralafrika

Königspythons sind eigentlich in den tropischen Regionen West- und Zentralafrikas heimisch. Wie dieses Exemplar der ungiftigen Würgeschlangenart in den Bönener Müll geriet, war zunächst unklar.

Tatsächlich gefährlich war die Situation aber wohl nicht. Der Königspython ist mit einer maximalen Gesamtlänge von etwa zwei Metern die kleinste Python-Art. Sie ernährt sich von kleinen Säugetieren und Vögeln, nicht aber von Menschen.

Andere Pythons werden deutlich größer. Australische Olivpythons etwa erreichen eine Körperlänge von bis zu vier Metern. Im Dezember berichtete die Organisation „GG Wildlife Rescue“, dass ein Olivpython ein Krokodil verschlungen habe.

Polizei sucht nach dem Halter

Die Polizei vermutete zunächst, dass die lebende Königspython im Mülleimer „entsorgt“ wurde und stellte Strafanzeige gegen den unbekannten „verantwortungslosen“ Halter. Am Dienstagmittag meldete sich jedoch die Besitzerin der Schlange bei der Polizei. Sie gehe nach dem Fund in der Nachbarschaft davon aus, dass die Königspython in ihren Hausmüll geschlängelt ist. Da sie ihren Abfall regelmäßig entsorge, müsse das darin unbemerkte Tier auf diesem Weg dann in die große Mülltonne geraten sein.

Dem 30-jährigen Finder beschied die Polizei dagegen lobend, dass er seinen Hausmüll „ordnungsgemäß“ habe entsorgen wollen. Wie die Kreispolizeibehörde Unna mitteilte, nahm sich ein Schlangenexperte des Reptils an. Der Fachmann berichtete später, dass sich der Python nach einer Reinigung aufgewärmt und gut erholt habe. Die Halterin habe das Tier zurückbekommen.

Monokelkobra kriecht durch Herne

Es ist nicht der erste Schlangen-Vorfall in Nordrhein-Westfalen. Erst vor wenigen Tagen hatte eine entwichene Monokelkobra in Herne für Aufregung gesorgt. Die Bewohner eines Mehrfamilienhauses mussten für Tage ihre Wohnungen räumen – bis die hochgiftige Schlange eingefangen wurde.

Nach der Schlangen-Jagd in Herne sollen künftig in Nordrhein-Westfalen strengere Regeln für Einfuhr und Verkauf gefährlicher Tiere gelten. Das forderten zumindest die kommunalen Spitzenverbände. Diese Bestimmungen „könnten helfen, dass weniger gefährliche Tiere ins Land kommen und hier gehalten werden“, teilten der Städtetag, der Städte- und Gemeindebund und der Landkreistag mit. (max/dpa)