Braunschweig. 100.000 Euro in einer Wundertüte verpackt: Ein anonymer Spender hat sich in Braunschweig großzügig gezeigt – nicht seine erste Spende.

Erst sprachlos, dann tief erfüllt von Dankbarkeit und Freude: Als Petra Gottsand am Montagvormittag von der 100.000-Euro-Spende an das stationäre Hospiz in Braunschweig erfuhr, musste die Leiterin des Hauses um Luft und Worte ringen. „Die Spende ist ein wunderbares Geschenk und eine große Wertschätzung unserer Arbeit“, erklärte sie bewegt.

Erneut hatte sich der anonyme Spender an die „Braunschweiger Zeitung“ als Mittler zur Übergabe des Geldes gewandt und unmissverständlich definiert, wer das Geld erhalten soll. Er hatte auch diesmal Kontakt mit der Redaktionssekretärin der Zeitung, Doris Baum, aufgenommen und die Spende angekündigt.

In seinem Begleitschreiben heißt es: „Schwerstkranken Menschen das Sterben zu erleichtern ist ein Zeichen menschlicher Wärme und erfordert Respekt und Anerkennung.“ Die Spende solle auch als Zeichen der Hochachtung für alle Mitarbeiter und besonders der Ehrenamtlichen verstanden werden.

Geld in 200 Scheinen zu 500 Euro in „Wundertüte“ gepackt

Das Geld hatte der Spender in 200 Scheinen zu 500 Euro in eine selbstgebastelte und mit einem fröhlichen Kater illustrierten „Wundertüte“ gepackt – eine der größten anonymen Spenden in der Region. Die Summe sei nicht zweckgebunden und zur freien Verfügung für die Hospizarbeit bestimmt. Die Scheine seien maschinell erfasst und manuell nachgezählt.

„Ich versichere nochmals, dass alle meine Spenden ausschließlich aus versteuertem Einkommen getätigt werden“, betont er in seinem Brief. Seinen Wunsch nach Anonymität bitte er auch weiterhin zu beachten.

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Das Hospiz Am Hohen Tore in der Broitzemer Straße existiert seit 2007. Es bietet Platz für 12 Sterbende und betreut durchschnittlich bis zu 200 Todkranke im Jahr. David Mache, stellvertretender Chefredakteur der „Braunschweiger Zeitung“, erklärte bei der Übergabe des Geldes: „Es freut uns, dass wir von dem Spender als seriöser und glaubwürdiger Partner gesehen werden und dass unsere Berichterstattung über positive Projekte solch erfreuliche Reaktionen hervorruft.“

Der Spender hatte sich im Februar an Chefredakteur Armin Maus gewandt und 50.000 Euro für das Goldene Herz, die Spendenaktion der Zeitung, abgegeben und damit Projekte unterstützt, die sich um Demenzpatienten und ihre Angehörigen kümmern.

• Dieser Text erschien zuerst auf www.braunschweiger-zeitung.de