Heilbronn. Nach einem tödlichen Unfall auf der Autobahn 6 hatten Dutzende Autofahrer keine Rettungsgasse gebildet. Dafür gibt es die Quittung.

Weil sie keine Rettungsgasse gebildet haben, müssen wohl Dutzende Autofahrer insgesamt 9000 Euro Strafe zahlen. Nach einem tödlichen Unfall auf der Autobahn 6 bei Heilbronn sollen sie die Polizei behindert und sogar Beamten beleidigt haben.

Mitte Juli waren nach dem Unfall rund 100 Autos aufgefallen – am Ende wurden jedoch nur 67 Verstöße angezeigt. Dabei haben einige Autofahrer wohl gleich mehrere Verstöße begangen.

Diese konnten deshalb so genau erfasst werden, weil ein Polizeiwagen mit eingeschalteter Kamera die Rettungsgasse auf Höhe von Heilbronn-Biberach abgefahren war.

A6 bei Heilbronn: Lkw-Fahrer macht keinen Platz und bespuckt Feuerwehrauto

Wer keine Rettungsgasse bildet, kann von der Polizei mit 200 Euro zur Kasse gebeten werden. Nach dem Unfall war ein Fahrer selbst durch die Gasse gefahren, um schnell zum Flughafen zu gelangen. Ein Lastwagenfahrer hatte ein Feuerwehrauto angespuckt und die Einsatzkräfte beleidigt.

Zuvor hatte sich das Feuerwehrauto mit eingeklappten Spiegeln an dem Lastwagen vorbeiquetschen müssen, weil der Fahrer keinen Platz gemacht hatte. Die Polizei sprach nach dem Unfall vom 17. Juli von „chaotischen und unglaublichen Verhältnissen“.

Rettungsgassen-Chaos- Hier wenden Autofahrer auf der Autobahn

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    Neben Bußgeldern bei Verstößen fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft: Gaffern sollten Handys entzogen werden. Die Diskussion um härtere Strafen für Autofahrer wird auch geführt, weil es immer wieder zur Missachtung von Rettungsgassen kommt. Im Mai wendeten Fahrer auf der Autobahn und fuhren durch eine Rettungsgasse. (dpa/ac)