Berlin. Ein Mann sollte einen Feuerwehreinsatz zahlen. Wegen der Rechnung rastete er bei Facebook aus. Die Reaktion wurde tausendfach geteilt.

Die meisten Menschen sind eher dankbar, wenn sie mit der Feuerwehr in Berührung kommen – geht es ja meist um Rettung und Hilfe. In der Regel sind die Einsätze kostenfrei. Je nach den Umständen eines Einsatzes, zum Beispiel bei Selbstverschulden, kann es passieren, dass später eine Rechnung kommt. So wie bei einem Mann aus Osnabrück.

Statt zu zahlen, rastete dieser verbal vollständig aus. Und beschimpfte die Feuerwehr seiner Heimatstadt bei Facebook per Direktnachricht umfassend. Neben Morddrohungen gegen die Kinder der Feuerwehrleute und der Androhung, die Empfänger lebendig zu verbrennen, kündigte der Mann auch an, anschließend die Leichen zu schänden.

Dazu gibt es ein Feuerwerk der Schimpfworte. Und keinen Cent würde es von ihm geben. Das betont er auch nochmal sehr explizit.

Feuerwehrleute in Osnabrück mit Tod bedroht – wegen Rechnungen

Die Feuerwehr machte die Drohungen – anonymisiert – öffentlich. Und reagierte gelassen. So heißt es in dem Post auf Facebook unter anderem, „das Verbrennen von Mitarbeitern der Feuerwehr Osnabrück mag dir emotional eine gewisse Befriedigung verschaffen, ist aber rechtswidrig und hat keine aufschiebende oder gar aufhebende Wirkung hinsichtlich der finanziellen Forderungen.“

Aufgrund der Vermutung, der Absender habe öfter Kontakt mit Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst wird dann noch angeboten, über Ratenzahlung zu sprechen. Und man würde gern helfen, damit Situationen, die in einer Feuerwehr-Rechnung münden, zukünftig vermieden würden.

Die Antwort (und die radikalen Drohnachrichten) wurden tausendfach in dem Sozialen Netzwerk geteilt.

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Polizei wurde aufmerksam – Ermittlungen eingeleitet

Letztlich wurde dann auch die Polizei aufmerksam – und kümmerte sich um die Angelegenheit. „Der Verfasser der Drohungen wurde noch gestern Abend von der mitlesenden Polizei (Danke dafür!) besucht und einer psychiatrischen Behandlung zugeführt“, schreibt die Feuerwehr in einem weiteren Post.

Gleichzeitig wird erklärt, man habe den ursprünglichen Post inzwischen gelöscht, da die Kommentare nicht mehr sinnvoll moderiert werden konnten – angesichts einer Reichweite jenseits der 500.000 Menschen, von denen viele auch etwas zu dem Vorfall mitzuteilen hatten.

Zumindest für die Feuerwehr ist das Kapitel damit abgeschlossen. Warum genau der Mann überhaupt zahlen sollte, konnte ein Mitarbeiter der Osnabrücker Brandschützer unserer Redaktion am Freitag nicht beantworten. Zumindest bei Facebook gab es aber noch ein Fazit: „Vielen Dank für die unterstützenden und humorvollen Kommentare!“

In der Sendung von Dunya Hayali berichte kürzlich ein Feuerwehrmann davon, wie er öfter bedroht wird: „Plötzlich bist das Opfer.“ Im Einsatzalltag haben sie oft mit Gaffern zu tun – Stören kann teuer werden. Ein wütender Mann parkte kürzlich kurzerhand einen Rettungswagen um und griff Sanitäter an. (ses)