Jülich. Ein Hundehalter sperrt sein Tier zur Mittagszeit ins Auto. Ein Zettel im Fahrzeug soll Passanten besänftigen. Am Ende ist der Hund tot.

Für den Hund kam jede Hilfe zu spät. Nachdem ihn sein Besitzer stundenlang in einem überhitzten Auto in Jülich (Kreis Düren) gelassen hatte, konnte die Polizei das Tier nur noch tot bergen. Auf das Armaturenbrett hatte der Halter einen Zettel gelegt: „An alle Neugierigen! Es sitzt ein Hund im Auto, ich weiß das und es geht ihm gut! Jetzt kümmern Sie sich um ihre Sachen und mischen Sie sich nicht in Dinge, die Sie nichts angehen!“

Ein Passant rief dennoch die Polizei, als er das leblose Tier in der Mittagszeit in dem Auto entdeckte. Die Scheiben waren geschlossen. Die Feuerwehr rückte an und schlug eine Scheibe des Autos ein. Doch da war das Tier schon tot.

Hund stirbt im Auto – Ermittlungen gegen Halter

Der Halter, der während des Einsatzes auftauchte, sagte der Polizei, er habe den Hund zwei Stunden zuvor mit Wasser versorgt. Daran mag die Polizei aber nicht recht glauben. „Aufgrund der Auffindesituation – komplett feuchter Innenraum, beschlagene Scheiben – kamen bei den Beamten vor Ort an dieser Schilderung Zweifel auf“, erklärte die Polizei.

Gegen den 52-Jährigen aus Hattingen wird nun wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.

Die Polizei warnte Hundehalter davor, ihre Tiere in verschlossenen Wagen zurückzulassen. „Die Temperaturen im Inneren können schnell steigen – auch bei vermeintlich milden Außentemperaturen. Hunde können diese nicht ausgleichen, ihnen droht ein Hitzschlag“, hieß es.

Es passiert immer wieder, dass Hundehalter die Hitze im Auto unterschätzen. Erst im Juli überhitzte ein Hund in einem Auto in Bayern. Die Familie bemerkte den Fehler zu spät. Kurz zuvor war eine Bulldogge bei 30 Grad qualvoll in einem Auto in Thüringen verendet. (dpa/sdo)