Sonneberg. „Der Hund muss erheblich gelitten haben“: Eine Bulldogge ist bei 30 Grad in einem Auto gestorben. Die Polizei findet deutliche Worte.

Ein bei extremer Hitze in einem Auto eingesperrter Hund ist in Sonneberg qualvoll gestorben. Die Englische Bulldogge war auf dem Parkplatz eines Supermarktes für etwa zweieinhalb Stunden in dem Wagen zurückgelassen worden, wie die Polizei am Montag mitteilte.

„Wir gehen davon aus, dass bei Außentemperaturen von 30 Grad an die 60 Grad Innentemperatur geherrscht haben müssen und der Hund erheblich gelitten haben muss“, hieß es.

Das Tier war den Angaben zufolge am Freitagabend von der Schwester des Besitzers während ihrer Abwesenheit im Auto eingesperrt worden. Die Polizei will nach eigenen Angaben durch Zeugen klären, wo sich die Frau in dieser Zeit aufgehalten hat. Die Frau betreute den Hund während des Urlaubs ihres Bruders.

Es wurde Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet. Das Veterinäramt wurde verständigt. Der Hund wird laut Polizei im Landesamt für Verbraucherschutz in Bad Langensalza untersucht.

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    Mit dem Satz „Bitte lass uns nicht zurück, diese Hitze kann für mich tödlich sein!“ warnte die Polizei in Thüringen am Montag vor derartigen Hitzefallen. Tiere und kleine Kinder sollten bei diesen Temperaturen nicht im Auto warten müssen. „Noch angenehme Außentemperaturen können sich nach entsprechender Wartezeit in der prallen Sonne schnell verdoppeln. Diese Hitze führt zu Kreislaufkollaps, Hitzschlag oder gar zum Tod“, hieß es.

    Wer einen Menschen oder ein Tier in einer solchen Situation vorfindet, sollte deshalb in jedem Fall die 110 wählen. Dann sollten Informationen zum Ort, Kennzeichen, Marke und Typ des Autos und zum Zustand des Menschen oder Tieres durchgegeben werden.

    Wichtig: Reagiert das Kind oder der Hund auf den Anrufer? Die Polizisten am Telefon könnten dann Hilfetipps geben. Bei erkennbarer akuter Lebensgefahr sei das Einschlagen der Scheibe als Nothilfe gerechtfertigt, betonte die Polizei. (dpa)