Berlin. Mehrere Kommunen in Brandenburg haben Osterfeuer untersagt – weil die Waldbrandgefahr zu hoch ist. Dem Naturschutzbund passt das gut ins Konzept – dort fordert man, den Brauch gleich komplett abzuschaffen.
Osterfeuer gehören für viele zum Fest dazu. Ein Abend am Feuer mit Freunden, Familie und Nachbarn, Geselligkeit zum Osterfest. Dass diese Gemütlichkeit allerdings negative Folgen überlagert, missfällt den Umweltschützern. „Angesichts der Belastungen für die Umwelt kann man sich fragen: Ist der Brauch noch nötig“, sagte eine Nabu-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Nabu will Verbot: Osterfeuer verschmutzen die Luft und gefährden Tiere
Die Feuer verschmutzen die Luft mit Feinstaub. Das sei schlecht für Vögel, erklärte die Sprecherin. In den teils Tage zuvor aufgeschütteten Holzhaufen nisteten sich Igel oder Mäuse ein. Wenn das Holz vor dem Entzünden nicht umgeschichtet werde, könnten die Tiere verbrennen.
Die Kritik ist nicht neu, immer wieder betonen Umweltschützer, dass die Feuer auch Gefahren bergen. Die Veranstalter sehen das erfahrungsgemäß anders – Osterfeuer gehören zu Ostern wie das Eiersuchen. Sie finden je nach Ort ab Samstag bis Montag statt, also nach Karfreitag. Ein Tag mit eigenen Bräuchen: Fischerverzehr und Fleischverzicht – fünf Fakten zum Karfreitag.
Osterfeuer sind ursprünglich heidnischer Brauch gewesen
Den Osterfeuer-Brauch gibt es seit Jahrhunderten. Die Tradition geht auf einen heidnischen Brauch zurück, mit dem der Winter verabschiedet und der Frühling begrüßt wurde. Für die Christen wurde das Feuer später zu einem Zeichen für Jesus Christus, da er an Ostern von den Toten auferstanden sein soll.
Zu den Bräuchen zum Fest gehört auch das Verschenken von reichlich Süßigkeiten. So viel geben die Deutschen für Osternaschereien aus. Ähnlich wie die Osterfeuer-Debatte entfacht jedes Jahr zu Ostern auch der Streit um das Tanzverbot an Karfreitag – dieses Mal zankt die SPD parteiintern. (ses/dpa)
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Aus aller Welt