Berlin. Ein 62-Jähriger transportierte ein Känguru in seinem Fahrzeug. Papiere hatte er nicht. Die Polizei nahm es – und weitere Tiere – mit.

Ein kleiner Zoo auf Achse: Die Polizei hat mehrere Tiere sichergestellt – die ein Mann in den Niederlanden und in Belgien erworben hat und nach Tschechien bringen wollte. Der 62-Jährige, nach eigenen Angaben Tierarzt, hatte in seinem Fahrzeug ein Känguru, zwei westsibirische Eulen, sechs Nonnengänse und zehn Enten.

Bei einer Kontrolle am Mittwochabend entdeckten Polizisten die Tiere in dem Lieferwagen, der auf der A3 nahe Würzburg unterwegs war. „Grundsätzlich ist es nicht Illegales“, sagte ein Sprecher der Verkehrspolizeiinspektion Würzburg unserer Redaktion. Allerdings müssten dann entsprechende Dokumente für die Tiere vorliegen.

Dazu gehören zum Beispiel Impf- und Gesundheitsunterlagen, erklärte der Sprecher. Der Mann habe diese nicht vorlegen können, entsprechend wurde das lebendige Transportgut konfisziert.

Känguru von Polizei an Autobahn sichergestellt

Was nun weiter geschieht, hängt auch damit zusammen, ob der Mann die Dokumente noch vorlegen kann. Donnerstagmorgen habe das Veterinäramt die Vögel und das Känguru – es ist ein etwa 50 Zentimeter großes Bennett-Känguru – untersucht. Generell sei möglich, dass sie in einen Zoo gebracht werden, so der Polizeisprecher.

Der Tierarzt müsse vorab aber neben dem Gesundheitszustand auch ermitteln, ob es sich um Vertreter bedrohter oder geschützter Arten handele – das würde dann eventuell in Ermittlungen gegen den 62-Jährigen münden können. Die Tiere hätten die Nacht in Kisten bei der Polizei verbracht, sagte der Sprecher. Es gehe ihnen gut.

Das wohl berühmteste Känguru der Welt ist im vergangenen Dezember verendet. Das Muskel-Känguru Roger – eine Instagram Berühmtheit – ist gestorben. Einen tierischen Einsatz gab es 2018 in Dortmund – Känguru büxt aus und landet in Swimmingpool. (ses)