Tel Aviv. Madonna soll zwei Lieder beim Finale des ESC in Israel singen. Sie kommt auf Einladung eines Milliardärs. Aber: Es gibt noch Probleme.

US-Popstar Madonna plant einen Auftritt beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC) in Tel Aviv am 18. Mai. Inzwischen ist die Sängerin in Israel angekommen, laut Deutscher Presse-Agentur mit einem Team von mehr als 130 Leuten und 30 Tonnen Ausrüstung. Israelischen Medien zufolge ist der Vertrag über den Auftritt noch nicht unterzeichnet.

„Die Europäische Rundfunkunion hat Madonna als Act für die Pause nie bestätigt“, sagte der Verantwortliche Jon Ola Sand, am Montag der britischen „BBC“. „Ohne einen unterschriebenen Vertrag, kann sie nicht auf unserer Bühne auftreten.“

Möglicherweise hält sich Madonna noch zurück, bis sie das „Go“ für ihren Wunschauftritt hat. Bekannt ist, dass die 60-Jährige zwei Songs singen will, einen neuen des im Juni erscheinenden Albums „Madame X“. Und einen Klassiker. Gerüchteweise will sie ein Statement für Frieden abgeben. Angesicht des israel-palästinensischen Konflikte ein sensibles Thema. Die Produzenten könnten intervenieren.

Madonna beim Eurovision Song Contest – Angst vor politischen Botschaften

Die ESC-Macher wollen Skandale möglichst vermeiden – die Provokation ist für die Popikone allerdings Tagesgeschäft. Kritiker werfen Madonna vor, sie wolle sich auf Kosten des Nahostkonflikts profilieren. Laut der Europäischen Rundfunkunion (EBU) „scheint (der geplante Auftritt) einige Kopfschmerzen zu bereiten, da er politische Botschaften enthalten soll.“

Am 14. Juni erscheint Madonnas neues Album – das erste seit „Rebel Heart“ von 2014. Die 60-Jährige tritt nicht das erste Mal in Israel auf, zuletzt war sie 2009 und 2012 für Konzerte dort, so der Veranstalter.


Madonna-Auftritt in Israel: Milliardär Sylvan Adams trägt die Kosten

Madonna tritt beim Eurovision auf – um Statements ist sie nie verlegen. Das macht den Organisatoren Sorge.
Madonna tritt beim Eurovision auf – um Statements ist sie nie verlegen. Das macht den Organisatoren Sorge. © Reuters | EDUARDO MUNOZ

Für die Kosten des Auftritts kommt offenbar die PR-Firma Number 10 strategies auf, wie das Unternehmen mitteilte. Number 10 strategies vertritt den israelisch-kanadischen Geschäftsmann Sylvan Adams, der Madonna demnach zu dem Auftritt eingeladen hat.

Adams werde auch die gesamten Kosten für den Auftritt tragen – schätzungsweise rund 1,3 Millionen Dollar (umgerechnet rund 1,15 Millionen Euro), teilte die Firma mit. Derzeit probt sie bereits.

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Im Mai 2018 hatte Netta Barzilai („Toy“) den ESC in Portugal für Israel gewonnen. Daher wird der Wettbewerb dieses Jahr in Tel Aviv ausgetragen – die Halbfinals sind am 14. und 16. Mai, das große Finale dann am 18. Mai. Für Deutschland geht das Duo S!sters aus Hannover an den Start. Im vergangenen Jahr hatte Michael Schulte beim ESC in Portugal den vierten Platz für Deutschland geholt. Beim Eurovision Song Contest 2019 sind das die Favoriten – und die möglichen Flops.

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Für Streit sorgte im Vorfeld des diesjährigen ESC der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, nach einem Skandal um die ukrainische Sängerin, sagte die Ukraine die Teilnahme am ESC ab. (les/dpa)