Berlin . Diesen Samstag wird an Wahrzeichen auf der ganzen Welt für eine Stunde der Strom abgeschaltet. Das ist der Hintergrund der Aktion.
Für eine Stunde soll bei der „Earth Hour“ (Stunde der Erde) diesen Samstag an Wahrzeichen auf der ganzen Welt der Strom abgeschaltet werden. In Deutschland nehmen mehr als 300 Städte an der Aktion teil. Ab 20.30 Uhr (jeweils Ortszeit) wird an bekannten Gebäuden die Beleuchtung ausgeknipst.
Dabei sind laut Ankündigung der Umweltstiftung WWF unter anderem das Brandenburger Tor in Berlin, das Empire State Building in New York und das Taj Mahal in Indien. Daneben sind Firmen und Privatleute zum Lichtverzicht auf Zeit aufgerufen.
„Earth Hour“ soll auf den Klimaschutz aufmerksam machen
„Wir wollen mit der ganzen Aktion vor allem auf den Klimaschutz aufmerksam machen“, sagt Silke Hahn, Projektleiterin beim WWF. „Aber wir geben auch Tipps, was man über diese Stunde hinaus für das Klima tun kann.“ Die Organisation veranstaltet die Aktion seit 2007 - damals wurden Gebäude im australischen Sydney nicht beleuchtet. Sie soll ein Ansporn sein, umweltfreundlicher zu leben.
„Wir müssen jetzt handeln, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen“, appelliert der WWF auf seiner Webseite mit Blick auf den Klimawandel. In Deutschland haben für die 13. Auflage der Aktion laut Angaben bislang mehr als 300 Städte ihre Teilnahme angekündigt.
„Fordern Sie Freunde, Familie und Kollegen auf, an der Earth Hour teilzunehmen und das Licht am 30. März 2019 um 20:30 Uhr für eine Stunde auszuschalten“, schreibt der WWF auf seiner Webseite weiter.
„Earth Hour“ in Hamburg, Köln, Berlin und New York
Hamburg will demnach die Speicherstadt verdunkeln, Köln den Dom und München die Frauenkirche. Bei der zentralen Veranstaltung am Pariser Platz in Berlin ist unter anderem „Fahrradkino“ angekündigt: Freiwillige sollen auf Fahrrädern in die Pedale treten können, um Strom zum Betrieb eines Projektors zu erzeugen.
In New York will beispielsweise das Hauptquartier der Vereinten Nationen am East River „alle nicht-essenzielle Beleuchtung“ ausschalten und rief vorab alle Mitarbeiter dazu auf, Bildschirme und andere Bürogeräte auszustellen. Das Empire State Building in Manhattan plant anlässlich der „Earth Hour“ eine Stunde lang nur ein „schwaches Glitzern“ seiner Beleuchtung.
Stromverbrauch in Deutschland steigt
Die „Earth Hour“, die ihren Ursprung in Australien hat, ist nach WWF-Angaben inzwischen die größte Umweltschutzaktion der Welt. 2018 nahmen demnach Millionen Menschen weltweit teil, 7000 Wahrzeichen blieben für eine Stunde dunkel.
Der Stromverbrauch in Deutschland ist seit Beginn der 1990er Jahre im Trend gestiegen. Den meisten Strom verbraucht die Industrie, gefolgt vom Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungssektor, den privaten Haushalten und dem Verkehrssektor. Schreibt das Umwelt Bundesamt (UBA) auf seiner Homepage.
Wahrzeichen zur „Earth Hour“ verdunkelt
Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2017 für Wohnen (ohne Kraftstoffe) rund 1,5 % mehr Energie verbraucht als 2016. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nutzten sie temperaturbereinigt 679 Milliarden Kilowattstunden (kWh) für Raumwärme, Warmwasser, Beleuchtung oder Elektrogeräte.
Mit diesem Zuwachs verfestigte sich der ansteigende Trend: Während der Energieverbrauch privater Haushalte zwischen 2000 und 2014 deutlich zurückgegangen war, hat er seither wieder stetig zugenommen. Apple ist eines der Unternehmen, dass auf grünen Strom umgestellt hat. (msb/dpa)