Berlin. Der Valentinstag ist nur ein dummes Klischee? Stimmt nicht! Wir räumen mit den gängigsten Vorurteilen auf – und sagen, was er bringt.

Der Valentinstag hat nicht bei allen ein gutes Image


  • Tatsächlich kann der Tag der Liebe durchaus ein sinnvolles Datum für Paare sein

  • Wir räumen mit Vorurteilen auf

  • Er ist kitschig, von der amerikanischen Blumenindustrie erfunden, und überhaupt: irgendwie peinlich. Schon klar, der Valentinstag hat kein gutes Image. Liebe nach Termin, die dann auch noch durch standardisierten Konsum (Blumen oder Schokolade) einseitig (Männer machen Frauen Geschenke ) ausgedrückt wird – das kann man als modernes Paar nicht gut finden.

    Und Frauen feierlich eine rote Rose überreichen, dass geht doch sowieso allerhöchsten noch bei der „Bachelor“. Oder?

    Falsch! Der Valentinestag kann durchaus sinnvoll sein, ihn zu feiern kann eine Beziehung vielleicht nicht retten, aber doch verbessern. Warum das so ist, erklären wir hier. Die drei gängigen Valentinstags-Vorurteile im Check:

    Vorurteil 1: Amerikanische Großkonzerne haben den Valentinstag erfunden

    In den USA wird in diesem Jahr ein neuer Rekord gebrochen: Mehr als 18 Milliarden Euro werden die Amerikaner am Valentinstag 2019 wohl ausgeben – das hat die National Retail Federation, also der US-Einzelhandelsverband, schon mal genüsslich im Vorfeld ausgerechnet. Das sind also ganze 142 Euro pro Kopf – kein Wunder, dass da der Verdacht naheliegt, dass sich die US-Konsumgüterindustrie den Valentinstag schlichtweg ausgedacht hat.

    Aber das stimmt nicht: Die Tradition reicht schließlich bis in die Antike. Die Römer feierten an diesem Tag nämlich ein Fest zu Ehren ihrer Göttin Juno, der Beschützerin von Ehe und Familie. Bei einer „Liebeslotterie“ mussten alle bei der Party anwesenden Frauen einen Zettel mit ihrem Namen in ein Körbchen werfen – die Männer durften dann der Reihe nach einen Namen ziehen.

    Achtung, nein, jetzt folgt keine Orgie – stattdessen bestand für ein Jahr zwischen beiden Auserwählten ein „scherzhaftes Liebesverhältnis“, bei dem der Mann die Frau mit romantischen Briefen und kleinen Überraschungen verwöhnte. Aww!

    Vorurteil 2: Den Valentinstag will sowieso niemand feiern

    Äh nein, auch das ist falsch. Wer denkt: Ich muss mich um nichts kümmern, mein Partner oder meine Partnerin findet diesen Tag sowieso überflüssig, der liegt falsch. Sie glauben das nicht? Bitteschön, es gibt Beweise: Jede dritte Frau und jeder vierte Mann werden von ihrem Partner am Valentinstag enttäuscht. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Verbraucherforums mydealz. Immerhin 2.000 Nutzer hat das Portal nach ihrer Meinung zum Valentinstag befragt.

    Auf die Frage „Hat Dich Dein Partner schon einmal am Valentinstag enttäuscht?“ antworteten 34,3 Prozent der Frauen und 23,6 Prozent der Männer bei der Umfrage mit einem klaren „Ja“. Und nein, es sind nicht immer nur die Frauen, die sich wünschen, dass dieser Tag der Liebe so richtig gefeiert wird. Immerhin fast die Hälfte der Frauen und sogar mehr als die Hälfte Männer gaben an, dass der Valentinstag ihnen etwas bedeute.

    Vorurteil 3: Liebe nach Termin ist unromantisch und bringt nichts

    „Jeder Tag ist Valentinstag mit meinem Mann“, schwärmte Heidi Klum vor wenigen Tagen in einem TV-Interview über die Beziehung mit ihrem Verlobten Tom Kaulitz. Bei wem dieser Satz jetzt unwillkürlich erst zu Brechreiz und dann zu einer Neidattacke führt, der sollte bedenken: Heidi datet ihren Tokio-Hotel-Gitarristen noch nicht mal ein Jahr. Zwar hat Tom Kaulitz gerade bei „Lanz“ über die Hochzeit mit Heidi Klum gesprochen. Und Designer Wolfgang Joop heizte gerade die Gerüchteküche an, laut dem Designer soll Heidi Klum schwanger sein. Doch selbst wenn das stimmen sollte, sind Tom und Heidi offiziell noch ein frischverliebtes Paar. Und für die ist bekanntlich wirklich jeder Tag ein Fest der Romantik.

    Für alle anderen Paare aber gilt: Ein bisschen Liebe, äh, Sex nach Plan kann gar nicht schaden. Denn besonders Paare mit Kindern klagten über sexuelle Unzufriedenheit. Jedes vierte Elternpaar schläft laut Statistik seltener als ein Mal im Monat miteinander. Kanadische Forscher wollen aber das Geheimnis entdeckt haben, wie Langzeitpaare mehr Spaß im Bett haben: Einfach mal zusammen was Neues ausprobieren. Und nein – nicht im Bett.

    Darum ist Sex nach Termin eine gute Idee

    Die Studie, die im „Journal of Personality und Social Psychology“ erschienen ist, kommt zu dem Schluss: Paare, die öfter zusammen sogenannte „self-expanding activities“ – also Aktivitäten, bei denen man seinen eigenen Horizont erweitert – unternehmen, haben mehr Lust auf Sex und auch besseren Sex. Wie wäre es also mal mit einer aufregenden neuen Valentinstags-Aktivität, jenseits von Bett und Restauranttisch?

    „Sex nach Termin kann eine Beziehung beleben“, sagt auch Paartherapeut Eric Hegmann. Denn: „Das ist wichtig für die Paar-Bindung“. Sex sei eben auch Kommunikation: „Die Partner sagen sich so gegenseitig, dass sie sich annehmen, dass sie sich anfassen möchten“. Und keine Angst: Das Klischee von der sexy Unterwäsche spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ginge es darum, sich für einander wieder Zeit zu nehmen, sagt der Paartherapeut.

    Und zum Schluss: Valentinstags-Tipps von Heidi Klum

    Das sieht Heidi Klum übrigens ganz anders: „Am Valentinestag dreht sich alles um sexy Dessous“, erzählte Klum gerade dem amerikanischen „People“-Magazin. Gut, das muss sie auch sagen, schließlich hat die findigen Geschäftsfrau mit „Heidi Klum Intimates“ eine eigene Unterwäsche-Kollektion entworfen - und die will verkauft werden.

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    Trotzdem wollen wir natürlich hören, was Heidi für ihren Tom „Jeder Tag ist Valentinstag“-Kaulitz anzieht: „Ich würde einen BH mit passendem Slip, Strapsen, hohen Strümpfen und himmelhohen Stilettos wählen“, sagt sie. Hätten wir das auch geklärt.