Berlin. Frauen sollten sich rasieren – so das Schönheitsideal. Dem setzt sich Laura Jackson entgegen. Der Januhairy ist ein Charity-Projekt.
Sie selbst fühlte sich frei, selbstbewusst – doch viele andere Menschen gaben ihr das Gefühl, dass sie etwas falsch mache. „Mir wurde klar, dass es noch viel zu tun gibt, um einander voll und ganz akzeptieren zu können“, findet die Britin Laura Jackson.
Jackson ist 21 Jahre alt, spielt am Theater – und ist die Initiatorin des Januhairy, einem Wortspiel aus den englischen Worten January (Januar) und Hairy (haarig). Sie schlägt bei Instagram vor, dass Frauen einfach mal den ganzen Januar ihre Körperbehaarung wachsen lassen. Um sich nicht mehr mit ständiger Rasur quälen zu müssen.
Ihre Mutter fragte, was sie bezwecken will
In ihrem Post beschreibt Jackson, was dazu führte, dass sie selbst die Haare sprießen ließ. Sie studiert Schauspiel, für eine Aufführung hörte sie im Mai 2018 auf, sich zu rasieren. „Das öffnete mir wirklich die Augen für ein Tabuthema bei Frauen.“
Sie selbst stieß anfangs auf Unverständnis – in der Familie. Als sie anfing, ihre Körperbehaarung wachsen zu lassen, habe ihre Mutter gefragt: „Bist du nur faul oder willst du nur etwas beweisen?“ Jackson habe sich gefragt, was das mit Faulheit zu tun habe, und was sie überhaupt hätte beweisen können.
Beim anschließenden Gespräch stellte ihre Mutter fest, dass es irgendwie seltsam sei, solche Fragen zu stellen. „Jetzt macht sie mit“, schreibt Jackson.
Keine Wut – das Projekt soll bestärken
Dabei soll der Januhairy keine wütende Kampagne gegen das Schönheitsdiktat sein, sondern „ein bestärkendes Projekt für alle, um besser zu verstehen, wie sie sich selbst und andere sehen.“
Das läuft gut an, in bisher rund 500 Kommentaren bekommt sie viel Zuspruch, unter #Januhairy teilen Frauen aus der ganzen Welt ihre Fotos. Mehr als 6000 folgen dem Projekt bereits. Gleichzeitig wird Geld gesammelt.
Denn Januhairy gehört zu dem Projekt „Body Gossip“ – eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich dafür engagiert, dass Menschen mit sich zufrieden sind und „Body Positivity“ entwickeln. Egal, wie sie aussehen.
Für ein gesünderes Körperempfinden plädiert auch die Ärztin Yael Adler. Warum wir offen über Körpertabus reden sollten. (ses)