Essen. Der Weihnachtsgottesdienst als Flugreise: Das Bistum Essen wirbt mit einem humorvollen Video für den Kirchenbesuch an den Feiertagen.

Das Bistum Essen wirbt mit einer ungewöhnlichen Video-Botschaft für seine rund 1000 Weihnachtsgottesdienste – für alle, die über die Weihnachtstage nicht verreisen.

Eine Stewardess lädt dabei die Daheimgebliebenen wie bei einer Ansage im Flugzeug zur Teilnahme ein und erklärt die wichtigsten Dinge für den Besuch der Kirche an Heiligabend: „Unsere Gottesdienstdauer ist mit circa 65 Minuten vorausberechnet.“

Sauerstoffmasken gegen plötzlichen Weihraucheinsatz

Danach erläutert sie die Regeln im Weihnachtsgottesdienst: So geht es neben dem korrekten Markieren der Gesangbuchlieder auch um den Ablauf von Sitzen, Knien und Singen oder den Einsatz von Schwimmwesten gegen eine Tränenflut bei „Stille Nacht, Heilige Nacht“.

Und im Falle eines plötzlichen Weihraucheinsatzes? Dann fallen in den Seitenbänken automatisch Sauerstoffmasken von der Kirchendecke, heißt es. „Ruhig im Takt der Orgelmelodie weiteratmen“, empfiehlt die Stewardess.

Zudem werden die Besucher gebeten, sich den Friedensgruß trotz Grippewelle mit einem Händedruck zu geben, denn: „Nase-Reiben oder Küssen könnten missverstanden werden.“

„Eine lustige Einladung zu Jesus’ Geburtstagsparty“

Die Social-Media-Redakteure des Bistums, Simon Wiggen und Jens Albers, drehten mit einer Schauspielerin. „Wir wollen die Leute auf eine humorvolle Art und Weise einladen, in den Gottesdienst zu kommen“, erklärte Wiggen. Das Geburtstagskind freue sich über jeden, der zur Feier komme, begründete das Bistum seine augenzwinkernde Einladung.

„Es soll eine lustige Einladung zu Jesus’ Geburtstagsparty sein“, sagte Jens Albers der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ). Rund drei Tage hätten er und Wiggen gebraucht, um das Drehbuch mit möglichst vielen Anspielungen auf die allseits bekannten Sicherheitshinweise im Flugzeug zu schreiben.

Hilfreiche Tipps für Gelegenheits-Kirchgänger

Mit Witz transportiert das dreiminütige Video auch durchaus hilfreiche Hinweise für wenig versierte Kirchgänger. „Wir finden es müßig, sich darüber aufzuregen, dass viele Menschen nur Weihnachten in die Kirche gehen“, sagt Albers. Lieber gebe man ihnen eine Orientierung, die viele Menschen der katholischen Kirche so nicht zugetraut hätten.

Die evangelische Kirche in Essen sorgte derweil auf andere Art für Aufsehen. Die Gemeinde im Stadtteil Haarzopf entschloss sich nach Tumulten im vergangenen Jahr, Einlass zu den Heiligabend-Gottesdiensten nur noch mit Eintrittskarte zu gewähren. (dpa/epd/mbr)