Berlin. Der Mann, der in Pittsburgh elf jüdische Gläubige erschossen haben soll, plädiert auf nicht schuldig. Er ist in 44 Punkten angeklagt.

Ihm werden insgesamt 44 Anklagepunkte zur Last gelegt – doch der 46-Jährige, der in Pittsburgh (USA) elf jüdische Gläubige in einer Synagoge erschossen haben soll, plädiert auf nicht schuldig. Das berichteten übereinstimmend mehrere Lokalmedien in Pittsburgh. Dem Mann droht die Todesstrafe.

Am Donnerstag hat die Grand Jury Anklage erhoben. Demnach hat der Verdächtige am vergangenen Samstag in der Synagoge acht Männer und drei Frauen erschossen. Er soll zu einem Sicherheitsbeamten gesagt haben, alle Juden sollten sterben.

Angeklagter hatte Hasstexte veröffentlicht

 Schüler der Yeshiva-Schule der Nachbarschaft Squirrel Hill stehen vor der „Beth Shalom“-Synagoge nach einer Trauerveranstaltung für die Opfer des Attentats auf die «Tree of Life»-Synagoge in Pittsburgh.
Schüler der Yeshiva-Schule der Nachbarschaft Squirrel Hill stehen vor der „Beth Shalom“-Synagoge nach einer Trauerveranstaltung für die Opfer des Attentats auf die «Tree of Life»-Synagoge in Pittsburgh. © dpa | Gene J. Puskar

Nach dem Attentat wurden wüste Hasstexte aus sozialen Medien bekannt, die der 46-Jährige gepostet haben soll. Nach Angaben der Extremismusforschungsgruppe „Southern Poverty Law Center“ hat er online bei Neonazis geläufige antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet.

Die Opfer des Attentats sind zwischen 50 und 97 Jahre alte. Ein 76-Jähriger hat nur überlebt, weil der Attentäter ihn in einer dunklen Kammer übersehen hatte.

Schweigeminute im UN-Sicherheitsrat, Protest gegen Trump-Besuch

Der UN-Sicherheitsrat hat die elf Opfer mit einer Schweigeminute gewürdigt. Die Vertreter der 15 Mitgliedsstaaten und alle anderen Teilnehmer standen vor Sitzungsbeginn am Montag auf und gedachten den elf Menschen.

Dienstag hatte US-Präsident Donald Trump die Stadt Pittsburgh besucht. Mehr als 25.000 Menschen hatten zuvor einen Offenen Brief des jüdischen Verbandes „Bend the Arc“ unterzeichnet , wonach Trump nicht willkommen sei in Pittsburgh, so lange er gegen Einwanderer und Flüchtlinge hetze.

Der Bürgermeister von Pittsburgh, Bill Peduto, hat laut der Zeitung „Pittsburgh Post Gazette“ die Einladung des Weißen Hauses zu einem Treffen mit Trump abgelehnt. Auch der Gouverneur von Pennsylvania, Tom Wolf, habe sich nicht mit dem Präsidenten treffen wollen, hieß es. (dpa/epd/ses)