Berlin. Die Feldlerche hat schon ein Konzert von Ed Sheeran verhindert und war bereits Vogel des Jahres. Warum der Vogel erneut gewählt wurde.

Die Feldlerche wird Vogel des Jahres 2019. Für den Vogel ist die Auszeichnung nicht neu und in den Schlagzeilen war er sogar gemeinsam mit dem Popstar Ed Sheeran. Doch Profit konnte der Vogel daraus nicht schlagen.

Die Auszeichnung Vogel des Jahres soll nämlich vor allem ein Zeichen für den Arten- und Tierschutz sein. Vögel, die ausgezeichnet werden, sind in den Augen von Tierschützern meist besonders gefährdet.

Mit zwischen 1,3 und zwei Millionen Paaren gehöre die Feldlerche zwar immer noch zu den häufigen Vögeln Deutschlands. Ein Drittel der Feldlerchen seien aber in den vergangenen 25 Jahren verschwunden.

Zwischen 1990 und 2015 habe es einen Bestandsrückgang um 38 Prozent gegeben, heißt es vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem bayerischen Landesbund für Vogelschutz (LBV), die sich zu dem Preis geäußert haben.

Die „Vögel des Jahres“ seit 2006

Im laufenden Jahr war der Stieglitz an der Reihe. Der Naturschutzbund Nabu kürte ihn zum „Vogel des Jahres“ 2016. Der bunt gefiederte Vogel wird auch Distelfink genannt.
Im laufenden Jahr war der Stieglitz an der Reihe. Der Naturschutzbund Nabu kürte ihn zum „Vogel des Jahres“ 2016. Der bunt gefiederte Vogel wird auch Distelfink genannt. © ZRB | imago
Er hat nicht nur die sprichwörtlich guten Augen, sondern auch Krallen, vor denen kein Fasan sicher ist: Der Habicht war „Vogel des Jahres“ 2015.
Er hat nicht nur die sprichwörtlich guten Augen, sondern auch Krallen, vor denen kein Fasan sicher ist: Der Habicht war „Vogel des Jahres“ 2015. © ZRB | imago
Grünes Gefieder, roter Kopfschmuck. Der scheue Grünspecht war „Vogel des Jahres“ 2014.
Grünes Gefieder, roter Kopfschmuck. Der scheue Grünspecht war „Vogel des Jahres“ 2014. © imago/blickwinkel | imago stock&people
Die Bekassine, die der Nabu 2013 zum „Vogel des Jahres“ machte, ist mit ihrem langen Schnabel auf die Jagd nach Kleintieren in seichten Gewässern spezialisiert.
Die Bekassine, die der Nabu 2013 zum „Vogel des Jahres“ machte, ist mit ihrem langen Schnabel auf die Jagd nach Kleintieren in seichten Gewässern spezialisiert. © ZRB | imago
Die Dohle, zu Hause auf dem Land wie in Städten, kennt keine Scheu – und landet auch mal auf einem Schaf. Die Dohle war „Vogel des Jahres“ 2012.
Die Dohle, zu Hause auf dem Land wie in Städten, kennt keine Scheu – und landet auch mal auf einem Schaf. Die Dohle war „Vogel des Jahres“ 2012. © imago/blickwinkel | imago stock&people
Der Gartenrotschwanz mit seiner markanten Gefiederzeichnung war „Vogel des Jahres“ 2011. Er ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem Hausrotschwanz.
Der Gartenrotschwanz mit seiner markanten Gefiederzeichnung war „Vogel des Jahres“ 2011. Er ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem Hausrotschwanz. © ZRB | imago
Der Kormoran ist bei vielen Anglern unbeliebt, weil er die Fische vor ihnen aus den Seen fischt. Trotzdem wurde er 2010 „Vogel des Jahres“.
Der Kormoran ist bei vielen Anglern unbeliebt, weil er die Fische vor ihnen aus den Seen fischt. Trotzdem wurde er 2010 „Vogel des Jahres“. © ZRB | imago
Sein buntes Gefieder macht ihn beliebt auch bei Nicht-Vogelkundlern. Im Sturzflug stößt er ins Wasser und schnappt mit seinem großen Schnabel Beutefische. Der Eisvogel war „Vogel des Jahres“ 2009.
Sein buntes Gefieder macht ihn beliebt auch bei Nicht-Vogelkundlern. Im Sturzflug stößt er ins Wasser und schnappt mit seinem großen Schnabel Beutefische. Der Eisvogel war „Vogel des Jahres“ 2009. © ZRB | imago
„Kuckuck“ ruft es immer seltener aus dem Wald. Der scheue Vogel zieht sich immer weiter zurück. Der Kuckuck war „Vogel des Jahres“ 2008.
„Kuckuck“ ruft es immer seltener aus dem Wald. Der scheue Vogel zieht sich immer weiter zurück. Der Kuckuck war „Vogel des Jahres“ 2008. © ZRB | imago
Kleiner als der Habicht, aber auch der Turmfalke macht Jagd auf kleine Tiere in freier Wildbahn. Er wurde „Vogel des Jahres“ 2007.
Kleiner als der Habicht, aber auch der Turmfalke macht Jagd auf kleine Tiere in freier Wildbahn. Er wurde „Vogel des Jahres“ 2007. © ZRB | imago
Der Kleiber kann kopfüber den Baum hinunterlaufen. Sieht halsbrecherisch aus, aber auch komisch. Der Kleiber war „Vogel des Jahres“ 2006.
Der Kleiber kann kopfüber den Baum hinunterlaufen. Sieht halsbrecherisch aus, aber auch komisch. Der Kleiber war „Vogel des Jahres“ 2006. © ZRB | imago
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„Trotz aller Anstrengungen war die erste Wahl zum Vogel des Jahres leider nicht genug, um die Art zu retten“, erklärten die beiden Verbände zur Wahl im Jahr 1998. Die Verbände verstehen die diesjährige Auszeichnung als Aufruf zu grundlegenden Änderungen der europäischen Agrarpolitik, hieß es.

Absage von Ed-Sheeran-Konzert wegen der Feldlerche

Die intensive Landwirtschaft hierzulande mit zunehmenden Monokulturen sei schließlich ein Hauptgrund für den Bevölkerungsrückgang der Feldlerche. Auch in den Überwinterungsgebieten des Zugvogels hätten sich die Nahrungsbedingungen durch die Intensivierung der Landwirtschaft und durch Pestizide weiter verschlechtert. Aus vielen Gebieten Deutschlands sei der Vogel bereits völlig verschwunden.

In die Schlagzeilen hatte es die Feldlerche zuletzt im Zusammenhang mit der Konzert-Tour des Musikers Ed Sheeran gebracht. So wurde ein Konzert in Mülheim an der Ruhr unter anderem deshalb verlegt, weil nahe des Veranstaltungsgeländes am Flughafen Mülheim/Essen Feldlerchen nisteten. Das Konzert wurde zunächst nach Düsseldorf und dann nach Gelsenkirchen verlegt.

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    Die Feldlerche stehe als Jahresvogel auch stellvertretend für andere Feldvögel wie Kiebitz und Rebhuhn, denen es zum Teil sogar noch schlechter gehe, so die Verbände.

    Der Vogel wird etwa 16 bis 18 Zentimeter lang und ist mit seinem beigen bis rötlich-braunen Gefieder gut getarnt. Der einzige Schmuck besteht aus schwarzbraunen Längsstreifen und Strichen am Oberkopf und einer kleinen Federhaube. Die Männchen singen meist im Flug aus einer Höhe von 50 bis 200 Metern, wo sie mit bloßem Auge kaum mehr zu erkennen sind, heißt es. (epd/ac)