Frankfurt/Main. Die 70. Internationale Buchmesse startete an diesem Dienstag in Frankfurt. Dies sind die wichtigsten Fakten, Bücher und Autoren.

Bücher wohin das Auge blickt: Mit einer feierlichen Eröffnung startet am heutigen Dienstag die 70. Internationale Buchmesse in Frankfurt am Main. Zur weltgrößten Bücherschau werden etwa 7500 Aussteller aus mehr als 100 Ländern erwartet. Die ersten drei Tage ist die Messe für Fachbesucher geöffnet. Am Wochenende öffnet sie für Privatbesucher ihre Tore.

Die Meinungsfreiheit soll in diesem Jahr im Fokus der Buchmesse stehen, sagte Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Er forderte mit Nachdruck, alle inhaftierten Medienschaffenden in der Türkei und auf der ganzen Welt freizulassen.

Buchpreis geht an Inger-Maria Mahlke

Mit einem Plädoyer für Pluralität erntete die nigerianisch-amerikanische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie zu Beginn der Buchmesse begeisterten Applaus . „Wir brauchen eine große Bandbreite von Stimmen“, sagte sie am Dienstag auf der Eröffnungs-Pressekonferenz. Literatur müsse relevant sein und sie müsse bewegen. „Wir brauchen mehr Geschichten, um der Welt ins Gesicht zu sehen.“ So die Autorin von „Blauer Hibiskus“ und „Amerikanah“.

Die Berliner Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke hatte am Montag mit ihrem Teneriffa-Roman „Archipel“ den Deutschen Buchpreis gewonnen. Der Preis wird jedes Jahr zum Auftakt der Buchmesse vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels an den besten deutschsprachigen Roman des Jahres vergeben.

Heinrich Riethmüller (l-r), Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, die Autorin Chimamanda Ngozi Adichie aus Nigeria und Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, bei der Eröffnungs-Pressekonferenz. +++
Heinrich Riethmüller (l-r), Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, die Autorin Chimamanda Ngozi Adichie aus Nigeria und Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, bei der Eröffnungs-Pressekonferenz. +++ © dpa | Arne Dedert

Die wichtigsten Fakten zur Buchmesse

• Vom 10. bis zum 14. Oktober 2018 findet die 70. Frankfurter Buchmesse statt.

• Gastland ist dieses Jahr Georgien.

• Zum ersten Mal wird die Buchmesse durch das „Bookfest“ ergänzt. Nach Messeschluss geht es in der Stadt mit dem internationalen Festival für Literatur, Geschichte und Ideen weiter.

• Rund 7500 Aussteller nehmen diesmal an der Messe teil. Dies entspricht nach Angaben der Buchmesse einem Zuwachs von rund drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.

• Der Anteil internationaler Verlage und Unternehmen, die ihre Produkte zeigen, beträgt circa 70 Prozent. Die Aussteller kommen aus 110 Ländern weltweit.

• Insgesamt sind mehr als 4000 Veranstaltungen rund um Bücher und Schriftsteller, das Publizieren und die Meinungsfreiheit geplant. Auch für Filmwirtschaft, Games und Wissenschaft ist die Messe Treffpunkt.

• Rund 286.000 Besucherinnen und Besucher hat die Buchmesse im vergangenen Jahr gezählt.

Öffnungszeiten und Tickets

• Mittwoch bis Samstag: 9 - 18.30 Uhr. Sonntag: 9 - 17.30 Uhr.

• Die ersten drei Tage ist die Messe für das Fachpublikum geöffnet. Am Wochenende für Privatbesucher.

• Tickets sind online oder an den Tageskassen erhältlich. Eine Tageskarte für Privatbesucher kostet 20 Euro – ermäßigt 14 Euro – ein Wochenendticket ist für 30 Euro und eine Familienkarte ab 40 Euro erhältlich.

Prominente Autoren auf der Buchmesse

• Zu den prominentesten Gästen gehören Bestseller-Autoren wie Jussi Adler-Olsen, Sebastian Fitzek, Dörte Hansen, Robert Seethaler, Martin Suter, Ilja Trojanow, Benedict Wells, Juli Zeh und Jonas Jonasson.

• Auch die feministische US-Schriftstellerin Meg Wolitzer, US-Autor Paul Beatty, der als erster Amerikaner mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet wurde, und der chinesische Science-Fiction Autor Liu Cixin sind dabei.

• Rund 70 Autorinnen und Autoren sind aus dem Ehrengastland Georgien angereist. Sie werden auf rund 350 literarischen Veranstaltungen ihre Werke vorstellen. Im laufenden Jahr gab es mehr als 150 Neuerscheinungen aus Georgien auf Deutsch.

Die Shortliste für den Deutschen Buchpreis 2018:
Die Shortliste für den Deutschen Buchpreis 2018: "Die Katze und der General" von Nino Haratischwili (l-r), "Gott der Barbaren" von Stephan Thome, "Sechs Koffer" von Maxim Biller, "Der Vogelgott" von Susanne Röckel stehen hinter den Büchern "Nachtleuchten" von Maria Cecilia Barbetta und "Archipel" von Inger-Maria Mahlke. © dpa | Matthias Balk

Die spannendsten Bücher

• Zum Auftakt der Messewoche wurde der Deutsche Buchpreis für den besten Roman des Jahres an Inger-Maria Mahlkes „Archipel“ verliehen.

• Auf der Shortlist standen außerdem María Cecilia Barbetta („Nachtleuchten“), Maxim Biller („Sechs Koffer“), Nino Haratischwili („Die Katze und der General“), Susanne Röckel („Der Vogelgott“) und Stephan Thome („Gott der Barbaren“).

• Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2018 geht an die deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann und den deutschen Ägyptologen und Kulturwissenschaftler Jan Assmann. Die Verleihung findet an diesem Sonntag in der Frankfurter Paulskirche statt.

Geschichte der Frankfurter Buchmesse

• Die Frankfurter Buchmesse wurde 1949 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet. 205 deutsche Aussteller kamen vom 18. bis 23. September in der Frankfurter Paulskirche zur ersten Buchmesse der Nachkriegszeit zusammen.

• Die Geschichte der Messe reicht jedoch weiter zurück – bis ins 15. Jahrhundert, als Johannes Gutenberg in Mainz den Buchdruck erfand. Heute ist die Frankfurter Buchmesse die größte Buchmesse der Welt. (epd/dpa/msb)