Frankfurt/Main. Es geht um Teneriffa, Franco und drei Familien. Für den Roman „Archipel“ bekommt Inger-Maria Mahlke den Deutschen Buchpreis 2018.

Sie setzte sich gegen starke Konkurrenz durch: Die Berliner Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke bekommt in diesem Jahr den Deutschen Buchpreis . Die Auszeichnung für ihren Teneriffa-Roman „Archipel“ begründete die Jury am Montagabend mit vielen schillernden Details, die das Buch zu einem „eindrücklichen Ereignis“ machten.

Mit dem Preis wird traditionell zur Auftakt der Frankfurter Buchmesse die beste literarische Neuerscheinung des Jahres in deutscher Sprache prämiert. Die Wahl der Jury ist auch aus einem besonderen Grund bemerkenswert: Es ist das erste Mal seit fünf Jahren, dass eine Frau die wichtigste Auszeichnung der Branche gewinnt.

Im Zentrum des Romans der Siegerin stehen drei Familien aus unterschiedlichen sozialen Klassen, in denen die Geschichte Spaniens Brüche und Wunden hinterlässt.

Inger-Maria Mahlke wurde in Hamburg geboren

General Franco hatte im Jahr 1936 in Teneriffa seinen Putsch gegen die spanische Republik gestartet. „Gerade hier verdichten sich die Kolonialgeschichte und die Geschichte der europäischen Diktaturen im 20. Jahrhundert“, urteilte die Jury aus sieben Kritikern.

Die 1977 in Hamburg geborene Autorin, die in Lübeck aufwuchs, hat selbst einen Teil ihrer Kindheit auf der Kanareninsel verbracht. Sie studierte an der Freien Universität Berlin Jura und arbeitete zuerst am Lehrstuhl für Kriminologie, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete.

Inger-Maria Mahlke hatte starke Konkurrenz

Im Finale am Montagabend setzte sich Mahlke gegen fünf andere Autoren durch. Außer ihr waren noch Maria Cecilia Barbetta („Nachtleuchten“), Maxim Biller („Sechs Koffer“), Nino Haratischwili („Die Katze und der General“), Susanne Röckel („Der Vogelgott“) und Stephan Thome („Gott der Barbaren“) nominiert gewesen.

Im vergangenen Jahr hatte Robert Menasses Brüssel-Roman „Die Hauptstadt“ das Rennen gemacht. (dpa)