Ravensburg. Ein Mann füllte Gift in Babynahrung und brachte die Gläser in Umlauf. Damit wollte er Millionen erpressen. Jetzt erging das Urteil.

Im Prozess um vergiftete Babynahrung hat das Landgericht Ravensburg einen Supermarkt-Erpresser zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil gegen den 54-Jährigen erging wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchter räuberischer Erpressung, wie das Gericht am Montagabend mitteilte.

Zuschauer und Pressevertreter sitzen im Gerichtssaal vor dem Prozess, der verschoben wurde.
Zuschauer und Pressevertreter sitzen im Gerichtssaal vor dem Prozess, der verschoben wurde. © dpa | Felix Kästle

Der Mann hatte nach seiner Festnahme im Herbst 2017 zugegeben, den Giftstoff Ethylenglykol in fünf Gläser mit Babynahrung gemischt und in Geschäften in Friedrichshafen am Bodensee platziert zu haben. Um 11,75 Millionen Euro zu erpressen, drohte er, 20 weitere vergiftete Lebensmittel in Umlauf zu bringen.

Kurz vor Prozessauftakt war der Angeklagte durch selbstverletzendes Verhalten aufgefallen, der Prozess musste kurzzeitig verschoben werden. Wie der Vorsitzende Richter Stefan Maier verkündete, wurde der Mann bei einer Morgenkontrolle in der Justizvollzugsanstalt Ravensburg mit Schnittwunden am Unterarm gefunden. „Es steht auch im Raum, dass Schlafmittel genommen worden sind“, hieß es. Lebensgefahr bestehe aber nicht. (dpa/aba)