Frankfurt am Main. Ein mutmaßliches Mitglied des „Islamischen Staates“ ist in Frankfurt verurteilt worden. Er soll bei einer Folterung dabei gewesen sein.

Das Oberlandesgericht Frankfurt hat einen deutschen mutmaßlichen IS-Terroristen zu zehn Jahren Haft verurteilt. Der 32-jährige Abdelkarim E. B. wurde der Beihilfe zu einem Kriegsverbrechen und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland für schuldig befunden.

Abdelkarim E. B. soll im November 2013 in einem Haus nahe der nordsyrischen Stadt Aleppo während einer Folterung anwesende gewesen sein und diese mit einer Kamera gefilmt haben, heißt es in der Urteilsverkündung.

Das Gericht folgte damit nicht dem Antrag der Bundesanwaltschaft, die dem Angeklagten Mittäterschaft vorwarf. Der Senat konnte nicht mit Sicherheit feststellen, dass sich der Angeklagte aktiv an den Drohungen mit Stromfolter beteiligte.

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    Angeklagter wurde bereits 2016 verurteilt

    E. B. war bereits im November 2016 vom selben Gericht wegen der Teilnahme an bewaffneten Auseinandersetzungen zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Diese Strafen wurden nun zusammengelegt.

    Der Verurteilte soll sich laut Gericht seit Dezember 2012 radikalisiert haben. Er soll sich in der Zeit von September 2013 bis Anfang Februar 2014 in Syrien aufgehalten haben. Seit seiner Rückkehr im Februar 2015 befindet er sich in Deutschland in Haft. (dpa/sige)