Nach dem schweren Taifun „Jebi“ hat ein Erdbeben der Stärke 6,7 die Insel Hokkaido erschüttert. Es gab mehrere Tote und Verletzte.

Nach dem schweren Erdbeben in Nordjapan geht die Suche nach Überlebenden weiter. Nach Angaben der Regierung vom Freitag stieg die Zahl der Toten auf 16. Weitere 26 Menschen werden auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido noch vermisst.

Mehr als 1,5 Millionen Haushalte seien derweil weiter von der Stromversorgung abgeschnitten. Bis das Stromnetz wieder vollständig instand gesetzt sei, werde es vermutlich noch mehrere Tage dauern, hieß es. Rund 42.000 Haushalte seien zudem von der Wasserzufuhr abgeschnitten.

Am Wochenende droht der Region eine neue Gefahr

Das Beben der Stärke 6,7 hatte die Menschen am Donnerstagmorgen um kurz nach 3 Uhr (Ortszeit) im Schlaf überrascht. Rund 300 Menschen wurden verletzt. Etwa 6400 Menschen mussten die Nacht zum Freitag in Notunterkünften verbringen, während die Region von bereits rund 100 Nachbeben weiter erschüttert wird. Die Meteorologische Behörde warnte auch für die nächsten Tage mit andauernden Nachbeben.

Starkes Erdbeben in Japan im September 2018

Ein Erdbeben der Stärke 6,7 hat am 6. Septmeber 2018 auf Japans nördlicher Hauptinsel Hokkaido starke Schäden verursacht. Menschen kamen ums Leben, viele wurden verletzt. Wir zeigen Bilder der Katastrophe.
Ein Erdbeben der Stärke 6,7 hat am 6. Septmeber 2018 auf Japans nördlicher Hauptinsel Hokkaido starke Schäden verursacht. Menschen kamen ums Leben, viele wurden verletzt. Wir zeigen Bilder der Katastrophe. © dpa | Masanori Takei
Das Beben hatte die Menschen in der Nacht um kurz nach 3 Uhr (Ortszeit) heimgesucht.
Das Beben hatte die Menschen in der Nacht um kurz nach 3 Uhr (Ortszeit) heimgesucht. © dpa | -
Nach Angaben der amerikanischen Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum etwa 60 Kilometer südöstlich der Millionenmetropole Sapporo.
Nach Angaben der amerikanischen Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum etwa 60 Kilometer südöstlich der Millionenmetropole Sapporo. © dpa | -
Das Beben ereignete sich demnach in etwa 30 Kilometern Tiefe.
Das Beben ereignete sich demnach in etwa 30 Kilometern Tiefe. © dpa | -
Häuser wurden von Erdrutschen zum Teil völlig zerstört. Rettungskräfte suchen nach vermissten Personen.
Häuser wurden von Erdrutschen zum Teil völlig zerstört. Rettungskräfte suchen nach vermissten Personen. © dpa | Yu Nakajima
Gewaltige Erdrutsche gingen nieder.
Gewaltige Erdrutsche gingen nieder. © REUTERS | KYODO
Im Atomkraftwerk Tomari musste ein Abklingbecken mit Notstromaggregaten gekühlt werden. Radioaktivität sei jedoch nicht in die Umwelt ausgetreten, hieß es unter Berufung auf den Betreiber.
Im Atomkraftwerk Tomari musste ein Abklingbecken mit Notstromaggregaten gekühlt werden. Radioaktivität sei jedoch nicht in die Umwelt ausgetreten, hieß es unter Berufung auf den Betreiber. © REUTERS | KYODO Kyodo
Das Kohlekraftwerk von Hokkaido Electric Power Co. in Atsuma stellte den Betrieb ein.
Das Kohlekraftwerk von Hokkaido Electric Power Co. in Atsuma stellte den Betrieb ein. © dpa
Mehrere Häuser in den Städten Atsuma und Abira wurden verschüttet.
Mehrere Häuser in den Städten Atsuma und Abira wurden verschüttet. © dpa | -
Polizisten suchen nach vermissten Personen.
Polizisten suchen nach vermissten Personen. © dpa | Masanori Takei
Zerstörung
Zerstörung © REUTERS | KYODO
Japan gehört zu den am stärksten erdbebengefährdeten Länder der Welt.
Japan gehört zu den am stärksten erdbebengefährdeten Länder der Welt. © dpa | -
Naturgewalten lassen die Japaner nicht zur Ruhe kommen. Erst vor einigen Tagen wütete der stärkste Sturm seit 25 Jahren in Japan. Im Taifun „Jedi“ wurden mehrere Menschen getötet.
Naturgewalten lassen die Japaner nicht zur Ruhe kommen. Erst vor einigen Tagen wütete der stärkste Sturm seit 25 Jahren in Japan. Im Taifun „Jedi“ wurden mehrere Menschen getötet. © dpa | (Masanori Takei
Die Zentralregierung in Tokio will bis zu 25.000 Soldaten nach Hokkaido schicken, um die Bergungskräfte zu unterstützen.
Die Zentralregierung in Tokio will bis zu 25.000 Soldaten nach Hokkaido schicken, um die Bergungskräfte zu unterstützen. © REUTERS | KYODO
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Japans Fernsehsender zeigten Bilder von völlig zerstörten Wohngebäuden und aufgerissenen sowie mit Schlamm überschwemmten Straßen. Während die Einsatzkräfte in der von massiven Erdrutschen betroffenen Stadt Atsuma weiter nach möglichen Überlebenden suchten, wurden die Aufräumarbeiten in der Katastrophenregion fortgesetzt.

Unterdessen drohte den Menschen dort neue Gefahr: Für das Wochenende wird starker Regen erwartet, was weitere Erdrutsche auslösen könnte. (dpa)