Sondershausen. Ein Mann aus Eritrea wurde in Thüringen zusammengeschlagen. Der Staatsschutz ermittelt gegen vier Verdächtige aus dem rechten Milieu.

Nach dem gewaltsamen Angriff auf einen Eritreer im thüringischen Sondershausen hat die Polizei vier Verdächtige ermittelt. Die Männer seien als rechtsmotivierte Täter und aus dem Drogenmilieu bekannt, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag.

Es sei aber noch unklar, ob bei der Tat ausländerfeindliche Motive im Vordergrund standen oder ob es bei der vorangegangenen Auseinandersetzung um Drogen ging. Zunächst ermittele der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz.

Nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft bleiben die Männer im Alter von 21, 31, 34 und 40 Jahren auf freiem Fuß.

Videoaufnahmen halfen der Polizei

Die Beamten waren den Männern aus dem Kyffhäuserkreis laut der Sprecherin durch Auswertung des Video- und Bildmaterials von Zeugen auf die Spur gekommen. Jetzt müsse geklärt werden, in welchem Maße die Beschuldigten an der Attacke auf den Eritreer beteiligt gewesen seien und wer der Haupttäter sei.

Der 33-Jährige Ostafrikaner war am Mittwochabend bei einer Auseinandersetzung auf dem Marktplatz mit Schlägen und Tritten gegen den Kopf schwer verletzt worden.

Bei der Attacke seien ausländerfeindliche Parolen gerufen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Nach ihren Angaben ist auch der Eritreer für die Polizei kein „unbeschriebenes Blatt“. Er sei bereits wegen Körperverletzungen aufgefallen. Zeugenberichten zufolge soll auch der 33-Jährige die Männer auf der anderen Seite immer wieder provoziert haben. (dpa)