Pemenang. Die indonesische Urlaubsinsel Lombok kommt nicht zur Ruhe. Am Donnerstag gab es erneut schwere Erdstöße. Die Zahl der Toten steigt.

Die indonesische Ferieninsel Lombok ist am Donnerstag von einem schweren Nachbeben erschüttert worden. Vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben mit mehr als 160 Toten traf die Insel um 12.25 Uhr Ortszeit (7.25 Uhr MESZ) ein neues Beben der Stärke 6,2.

Dabei stürzten den Berichten zufolge erneut Gebäude ein. Ob es auf der Nachbarinsel von Bali wieder Todesopfer oder Verletzte gab, war zunächst nicht bekannt.

Durch das Beben am Sonntag wurden nach neuesten offiziellen Angaben der indonesischen Regierung mindestens 319 Menschen getötet. Befürchtet wird, dass die Zahl noch deutlich höher liegt. Das Militär auf der Insel bezifferte die Zahl der Toten bereits auf mehr als 380. Das Beben am Sonntag hatte die Stärke 6,9. Seither gab es bereits mehr als 350 Nachbeben.

150.000 Menschen auf Lombok ohne Obdach

Das neue Beben war das bislang stärkste. Sein Zentrum lag etwa sechs Kilometer nordwestlich von Nord-Lombok in etwa zwölf Kilometern Tiefe im Meer, wie die nationale Agentur für Wetter, Klima und Geophysik mitteilte. Im Unterschied zum Beben am Sonntag wurde dieses Mal keine Tsunami-Warnung ausgelöst.

Schweres Erdbeben auf Ferieninsel Lombok

Tote, Verletzte und Zerstörung: Auf der indonesischen Insel Lombok kam es innerhalb kürzester Zeit zu mehreren schweren Erdbeben. Der Erdstoß mit einer Stärke von 6,2 ließ am Donnerstag erneut einige Häuser einstürzen. Bilder der Katastrophe.
Tote, Verletzte und Zerstörung: Auf der indonesischen Insel Lombok kam es innerhalb kürzester Zeit zu mehreren schweren Erdbeben. Der Erdstoß mit einer Stärke von 6,2 ließ am Donnerstag erneut einige Häuser einstürzen. Bilder der Katastrophe. © dpa | Firdia Lisnawati
Das Beben am Sonntag (5. August) hatte die Stärke 6,9.
Das Beben am Sonntag (5. August) hatte die Stärke 6,9. © dpa | Firdia Lisnawati
Nach offiziellen Angaben der indonesischen Katastrophenschutzbehörde wurden Hunderte Menschen getötet. Befürchtet wird, dass die Zahl noch deutlich höher liegt.
Nach offiziellen Angaben der indonesischen Katastrophenschutzbehörde wurden Hunderte Menschen getötet. Befürchtet wird, dass die Zahl noch deutlich höher liegt. © Getty Images | Ulet Ifansasti
Indonesische Soldaten entladen Hilfsgüter für die Opfer auf einem Luftstützpunkt in Mataram auf Lombok.
Indonesische Soldaten entladen Hilfsgüter für die Opfer auf einem Luftstützpunkt in Mataram auf Lombok. © REUTERS | ANTARA FOTO
Tausende Häuser wurden zerstört.
Tausende Häuser wurden zerstört. © REUTERS | ANTARA FOTO
Polizei, Rettungskräfte und Suchhunde im Einsatz.
Polizei, Rettungskräfte und Suchhunde im Einsatz. © REUTERS | ANTARA FOTO
Eine Mutter sitzt mit ihrer Tochter in einer provisorischen Unterkunft, nachdem ihr Dorf durch das Erdbeben beschädigt wurde.
Eine Mutter sitzt mit ihrer Tochter in einer provisorischen Unterkunft, nachdem ihr Dorf durch das Erdbeben beschädigt wurde. © dpa | Firdia Lisnawati
Wegen der zahlreichen Nachbeben halten sich viele Menschen auf Lombok vorzugsweise im Freien auf.
Wegen der zahlreichen Nachbeben halten sich viele Menschen auf Lombok vorzugsweise im Freien auf. © REUTERS | BEAWIHARTA
Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde.
Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. © REUTERS | ANTARA FOTO
Das Zentrum des Bebens am 5. August lag rund 18 Kilometer nordöstlich von Lombok im Meer, in etwa 15 Kilometern Tiefe.
Das Zentrum des Bebens am 5. August lag rund 18 Kilometer nordöstlich von Lombok im Meer, in etwa 15 Kilometern Tiefe. © dpa | Adrial Pranandi
Die größten Schäden gab es an der Nordküste. Auch die Hauptstadt Mataram wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Die größten Schäden gab es an der Nordküste. Auch die Hauptstadt Mataram wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. © REUTERS | BEAWIHARTA
Mehrere Hundert Menschen wurden schwer verletzt.
Mehrere Hundert Menschen wurden schwer verletzt. © REUTERS | Johannes Christo
Die meisten Touristen haben die Insel verlassen.
Die meisten Touristen haben die Insel verlassen. © REUTERS | SOCIAL MEDIA
Auch Pferde werden evakuiert.
Auch Pferde werden evakuiert. © Getty Images | Ulet Ifansasti
Verwüstete Strände.
Verwüstete Strände. © Getty Images | Ulet Ifansasti
Touristen verlassen das Erdbeben-Gebiet.
Touristen verlassen das Erdbeben-Gebiet. © ANTARA FOTO | ANTARA FOTO
Ein Bild der Zerstörung.
Ein Bild der Zerstörung. © REUTERS | Johannes Christo
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Wegen der zahlreichen Nachbeben halten sich viele Menschen auf Lombok seit Sonntag vorzugsweise im Freien auf. Mehr als 150.000 Inselbewohner können derzeit noch nicht in ihrer Unterkünfte zurück. Etwa 1500 Menschen sind so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die meisten Touristen haben die Insel inzwischen verlassen.

Von den Überlebenden beschweren sich viele, dass sie immer noch auf Hilfe warten müssen. Ein Bewohner des Dorfes Kayangan im Norden der Insel, Ahmad Zulkaraydi, sagte: „Von unseren Häusern sind 90 Prozent eingestürzt. Wir haben überhaupt noch nichts zu essen bekommen, weil die Straßen und die Brücken kaputt sind. Wir haben nur das Gemüse von der nächstgelegenen Farm.“

Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Immer wieder bebt dort die Erde, oder es brechen Vulkane aus. Lombok galt lange Zeit als Geheimtipp für Leute, denen Bali zu touristisch geworden war. Inzwischen sind aber auch dort viele Urlauber unterwegs. (dpa)