Rostock. In den vergangenen Wochen wurden vermehrt Feuerquallen an der Ostesee-Küste gesichtet. Schuld sind starke Winde und das warme Wetter.

In Heiligendamm an der Ostsee sind in den vergangenen Tagen mindestens 90 Menschen durch Feuerquallen verletzt worden. Das berichtet die „Ostsee-Zeitung“. Starke Ost- und Nordostwinde seien dafür verantwortlich, dass es an Mecklenburgs Stränden nur so von Feuerquallen wimmle, berichtet die Zeitung weiter. Die Rettungskräfte sei daher im Dauereinsatz, wie Mitarbeiter der örtlichen Wasserwacht in Bad Doberan mitteilten.

Der Kontakt mit den giftigen Tentakeln der Quallen ist für den Menschen zwar nicht lebensbedrohlich, aber besonders schmerzhaft. Betroffene berichten von starken Hautreizungen, die sich wie Verbrennungen anfühlen. Nur für Allergiker kann eine Berührung des Feuerquallen-Tentakels tödlich enden, wenn sie einen anaphylaktischen Schock erleiden.

Hitze für Quallenwachstum verantwortlich

Nicht nur die starken Winde, sondern auch das warme Wetter begünstige den Vormarsch der Feuerqualle. Die erhöhte Meerestemperatur sorge dafür, dass die jungen Quallen schneller wachsen, zitiert die „Ostsee-Zeitung“ einen Experten für Meeresbiologie.

Der Badespaß im Meer kann durch Quallen zur bösen Überraschung werden.
Der Badespaß im Meer kann durch Quallen zur bösen Überraschung werden. © dpa | Frank Molter

An Schleswig-Holsteins Ostseeküste trüben dagegen so gut wie keine Feuerquallen den Badespaß. Derzeit würden an den Stränden zwischen Glücksburg und Travemünde nur vereinzelte Exemplare gesichtet, sagte DLRG-Sprecher Robin Wendt am Dienstag. Das könne sich jedoch schnell ändern, wenn der Wind drehe.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sollte der Wind am Mittwoch von Süd auf West drehen. Dann könnten nach Angaben der DLRG auch wieder vermehrt Quallen an den Stränden auftauchen.

Vor einigen Tagen machten am Südstrand der Ostseeinsel Fehmarn bereits mehrere Badegäste Bekanntschaft mit Feuerquallen. Etwa 60 Menschen mussten nach Kontakt mit den Tieren behandelt werden. Die Rettungsschwimmer sprühten Rasierschaum auf die betroffenen Körperstellen, um die giftigen Nesselfäden von der Haut zu entfernen. (fkm mit dpa)