Bund gibt Airlines Mitschuld an langen Sicherheitschecks
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Berlin. Wenn am Flughafen die Wartezeit steigt, dann liegt das an langen Sicherheitskontrollen. Schuld daran sollen auch die Fluglinien sein.
An den teilweise langwierigen Sicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen tragen nach Ansicht der Bundesregierung auch die Fluggesellschaften eine Mitschuld. Verzögerungen entstünden etwa durch eine „hohe Zahl mitgeführter und sehr eng gepackter“ Handgepäckstücke einschließlich elektronischer Geräte, berichtete das „Handelsblatt“ (Mittwoch) unter Berufung auf die Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion.
„Luftfahrtunternehmen tragen hierzu bei, indem durch zusätzliche Gebühren für Reisegepäck die Mitnahme von Handgepäck für Reisende attraktiver ist, als das Aufgeben von Gepäck am Check-In Schalter“, zitierte die Zeitung aus dem ihr vorliegenden Schreiben des Ministeriums. „All dies erschwert eine zügige Röntgenbildauswertung, was zu einer längeren Verweildauer der Passagiere in der Kontrollspur führt.“
Sicherheit und Komfort dürfen sich nicht ausschließen
Das Ministerium habe zugleich vor „schnelleren Prozessen“ gewarnt, wenn diese mit Abstrichen an der Sicherheit erkauft würden. Denn der zivile Luftverkehr stehe nach wie vor im Zielspektrum des internationalen Terrorismus. Sicherheitsanforderungen und Passagierkomfort dürften sich nicht ausschließen. Das Innenministerium rief dazu gemeinsam mit der Luftverkehrswirtschaft im Jahr 2013 das Projekt „Prozessoptimierung der Passagiersteuerungs- und Sicherheitskontrollverfahren“ ins Leben, schrieb die Zeitung. Im Oktober 2017 seien die Modellversuche an verschiedenen Flughäfen abgeschlossen worden.
Begehbare Körperscanner können Wartezeit verringern
Eines der Projekte mit dem Namen „Easy Security“ lieferte am Flughafen Köln-Bonn bereits vielversprechende Ergebnisse, wie die Zeitung schrieb. Laut Innenministerium habe die Zahl der abgefertigten Passagiere bei konventionellen Kontrollspuren im Durchschnitt bei 190 Fluggästen pro Stunde gelegen. Durch den Einsatz der Test-Kontrollstelle mit Kontrollwegen zum parallelen Auflegen von persönlichen Gegenständen sowie begehbaren Körperscannern hätten dagegen 219,5 Fluggäste pro Stunde abgefertigt werden können. (dpa)