Pamplona. 20.000 Bullen sterben Jahr für Jahr bei der Stierhatz in Pamplona. Das Fest ist eröffnet. Die ersten Kämpfe finden erst Samstag statt.

Mit der Eröffnungsrakete „Chupinazo“ ist am Freitag der Startschuss für die diesjährigen Stierläufe im nordspanischen Pamplona gefallen. Tausende Menschen – traditionell in weißen Hemden und mit roten Halstüchern in den Händen – feierten am Mittag vor dem Rathaus im Zentrum der Stadt den Beginn des „Sanfermines“-Festes, das US-Schriftsteller Ernest Hemingway einst mit seinem Roman „Fiesta“ berühmt gemacht hat.

Die erste Stierhatz findet trotz erneuter Proteste von Tierschützern am Samstag statt.

Erst am Donnerstag hatten sich rund 100 Aktivisten der Organisationen Peta und AnimaNaturalis mit Stiermasken verkleidet vor dem Rathaus versammelt. Sie hielten Plakate mit der Aufschrift „Stoppt Stierkämpfe“ in die Höhe.

20.000 Stiere sterben jährlich beim „Sanfermines“-Fest

Gleichzeitig zündeten sie bengalische Lichter und erzeugten roten Rauch, der das Blut der rund 20.000 Stiere symbolisieren sollte, die jährlich in Spanien bei den jahrhundertealten Veranstaltungen getötet werden.

Die gefährliche Stierhatz von Pamplona

Jährlich gibt es beim umstrittenen Stiertreiben in Pamplona zahlreiche Verletzte. Mehrere Tausend Menschen nahmen in der traditionellen weiß-roten Kleidung an dem Fest teil. Die roten Tücher werden erst nach dem offiziellen Beginn um den Hals gebunden – bis dahin trugen die Teilnehmer das Tuch um ihr Handgelenk.
Jährlich gibt es beim umstrittenen Stiertreiben in Pamplona zahlreiche Verletzte. Mehrere Tausend Menschen nahmen in der traditionellen weiß-roten Kleidung an dem Fest teil. Die roten Tücher werden erst nach dem offiziellen Beginn um den Hals gebunden – bis dahin trugen die Teilnehmer das Tuch um ihr Handgelenk. © imago/Agencia EFE | Javier Lizon
Auch die Aktivisten der Tierrechtsorganisation Peta formierten sich wieder zum Protest. Sie kritisieren die Stierhatz und die Stierkämpfe ganz grundsätzlich.
Auch die Aktivisten der Tierrechtsorganisation Peta formierten sich wieder zum Protest. Sie kritisieren die Stierhatz und die Stierkämpfe ganz grundsätzlich. © imago/alterphotos | Rodrigo Jimenez
Ursprünglich haben Metzgerburschen die Stiere zum Viehmarkt getrieben, heute ist es eine – besonders unter Touristen – beliebte Mutprobe.
Ursprünglich haben Metzgerburschen die Stiere zum Viehmarkt getrieben, heute ist es eine – besonders unter Touristen – beliebte Mutprobe. © imago/Agencia EFE | Javier Lizon
Ziel der Läufer ist es, eine kurze Wegstrecke neben einem Stier herzurennen...
Ziel der Läufer ist es, eine kurze Wegstrecke neben einem Stier herzurennen... © REUTERS | VINCENT WEST
...was aber aufgrund der Menschenmassen...
...was aber aufgrund der Menschenmassen... © REUTERS | VINCENT WEST
... und der engen Gassen...
... und der engen Gassen... © REUTERS | JOSEBA ETXABURU
...regelmäßig zu Unfällen führt. Jedes Jahr zahlen Teilnehmer ihre Mutprobe mit dem Leben, auch dieses Jahr gab es etliche Verletzte.
...regelmäßig zu Unfällen führt. Jedes Jahr zahlen Teilnehmer ihre Mutprobe mit dem Leben, auch dieses Jahr gab es etliche Verletzte. © imago/Agencia EFE | Daniel Fernandez
Trotz aller Gefahren stand der Nachwuchs schon in den Startlöchern und übte schon mal mit einer etwas weniger gefährlichen „Rasse“.
Trotz aller Gefahren stand der Nachwuchs schon in den Startlöchern und übte schon mal mit einer etwas weniger gefährlichen „Rasse“. © REUTERS | SUSANA VERA
Diese machten Kleinkindern keine Angst,...
Diese machten Kleinkindern keine Angst,... © REUTERS | SUSANA VERA
...und auch diese Damen trauten sich so einen Stierkampf zu.
...und auch diese Damen trauten sich so einen Stierkampf zu. © REUTERS | SUSANA VERA
Die echten Stiere wurden dagegen am Ende ihrer Laufstrecke in die große Arena getrieben....
Die echten Stiere wurden dagegen am Ende ihrer Laufstrecke in die große Arena getrieben.... © REUTERS | ELOY ALONSO
...wofür sie erstmal über eine Reihe liegender Männer springen mussten.
...wofür sie erstmal über eine Reihe liegender Männer springen mussten. © REUTERS | JOSEBA ETXABURU
In der Arena Plaza de Toros de Pamplona wurden die Tiere dann in ihre Stallungen getrieben.
In der Arena Plaza de Toros de Pamplona wurden die Tiere dann in ihre Stallungen getrieben. © imago/Agencia EFE | Jesus Diges
Diese sechs bis zu 600 kg schweren Jungstiere nahmen, zur Belustigung des Publikums, ....
Diese sechs bis zu 600 kg schweren Jungstiere nahmen, zur Belustigung des Publikums, .... © REUTERS | JOSEBA ETXABURU
... mit abgebundenen Hörnern...
... mit abgebundenen Hörnern... © dpa | Alvaro Barrientos
... die Läufer in die Luft.
... die Läufer in die Luft. © REUTERS | JOSEBA ETXABURU
1/16

Beim „Sanfermines“-Fest werden traditionell acht Tage lang jeweils sechs zum Teil über 600 Kilogramm schwere Kampfbullen von Hunderten Männern und auch von einigen Frauen für die allabendlich stattfindenden Stierkämpfe durch die engen Gassen in die Arena gejagt. Bei den Mutproben der Läufer über die 875 Meter lange Strecke werden jedes Jahr Dutzende verletzt. Das letzte Todesopfer unter den Läufern gab es im Jahr 2009. (dpa)