Berlin. Mückenstiche sind nicht nur lästig, sondern manchmal auch gefährlich. Immer öfter müssen Ärzte entzündete Stiche medizinisch behandeln.

  • Manchmal sind Mückenstiche nicht nur lästig, sondern auch gefährlich
  • Immer häufiger müssen Stiche medizinisch behandelt werden
  • Von Mücken übertragene Keime und Bakterien können zu Entzündungen führen

Sie sind lästig, jucken, schwillen rot und dick an – und manchmal sind sie sogar gefährlich: Mückenstiche. Immer häufiger müssen Stiche medizinisch behandelt werden, warnt die Kaufmännische Krankenkasse (KKH).

Denn mit jedem Stich können Erreger übertragen werden, die häufig die Ursache für starke Schwellungen und schwere Entzündungen seien. Die Gefahr steige, wenn die Insektenstiche aufgekratzt würden.

Ursache seien Keime und Bakterien, die durch den Stich in den menschlichen Körper gelangen. Die Mücke nehme die Keime durch Umweltgifte oder über tierischen Kot auf, heißt es in der Mitteilung.

Unklar ist bislang, ob Mücken tatsächlich auch Krankheiten wie Borreliose übertragen können. Wissenschaftler haben zwar vereinzelt Borreliose-Erreger oder auch das Sindbis-Virus in Mücken in Deutschland nachweisen können. Sowohl der Borreliose-Erreger als auch das Sindbis-Virus lösen unter anderem Fiebererkrankungen und Gelenkentzündungen aus.

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Ob eine Borreliose-Infektion durch einen Mückenstich möglich ist, darüber scheint die wissenschaftliche Welt bislang uneinig. „Bisher gibt es keine belastbaren Hinweise darauf, dass außer Zecken andere Vektoren Borrelien in einem relevanten Ausmaß übertragen“, sagte Professor Sebastian Rauer, Borreliose-Spezialist und leitender Oberarzt an der Neurologischen Universitätsklinik Freiburg, im Oktober vergangenen Jahres auf Anfrage unserer Redaktion.

Fliegende Exoten können Krankheiten einschleppen

Zwar würden manchmal auch Bremsen, Flöhe oder Mücken als potentielle Überträger diskutiert. So hatten etwa Wissenschaftler der Senckenberg-Stiftung in einer Studie vom März 2016 bei zehn heimischen Mückenarten Borrelien-DNA nachgewiesen. Dennoch hält der Experte diesen Übertragungsweg für äußerst unwahrscheinlich.

Doch Mücken können auch andere Infektionskrankheiten als Borreliose übertragen. So warnt die KKH weiter, dass immer mehr fliegende Exoten eingeschleppt würden, die sich dank des Klimawandels auch in Deutschland heimisch fühlten – etwa die Asiatische Tigermücke. Die Tigermücke gilt unter anderem als Überträger des Denguefiebers, des Gelbfiebers und des Zika-Virus.

Bislang hätten sich Betroffene im Ausland infiziert. Doch sollten sich exotische Mücken in Deutschland ausbreiten und aufgrund der klimatischen Bedingungen auch hier immer besser gedeihen, sei Wissenschaftlern zufolge auch eine Ansteckung in Deutschland künftig nicht mehr auszuschließen, warnt die KKH. (jkali)