Berlin. Die Kriminalität in Deutschland ist einem Bericht zufolge so stark gesunken wie seit 25 Jahren nicht. Häufigstes Delikt: Diebstahl.

In Deutschland sind 2017 fast zehn Prozent weniger Verbrechen erfasst worden als im Vorjahr – das berichtet die „Welt am Sonntag“ und beruft sich auf die noch unveröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS). Einen derart starken Rückgang bei der Kriminalität habe es seit fast 25 Jahren nicht gegeben, berichtete „welt.de“ am Samstag vorab. Die Übersicht will Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Innenministerkonferenz am 8. Mai vorstellen.

Laut „Welt am Sonntag“ weist die Statistik für das vergangene Jahr insgesamt 5,76 Millionen Straftaten aus – im Vergleich zu 2016 eine Abnahme um 9,6 Prozent oder rund 611.000 Taten. Etwa ein Drittel aller Verbrechen entfällt demnach – wie in den Vorjahren – auf Diebstahlsdelikte: Es gab 2,09 Millionen Fälle, das ist ein Minus von 11,8 Prozent. Bei der gemeldeten Gewaltkriminalität wurde laut dem Bericht ein Rückgang um 2,4 Prozent auf rund 189.000 Fälle verzeichnet.

Polizei warnt vor voreiligen Schlussfolgerungen

Bereits bekannt war, dass die Zahl der registrierten Wohnungseinbrüche in Deutschland 2017 um mehr als ein Fünftel zurückgegangen ist. Die Polizei erfasste für 2017 insgesamt rund 117.000 versuchte und vollendete Wohnungseinbrüche, wie Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur auf Grundlage der Kriminalstatistiken der Länder ergaben.

Vor „voreiligen Schlussfolgerungen hinsichtlich der Sicherheitslage“ warnt der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, in der Zeitung. Es sei aber richtig, „dass wir seit der ersten gesamtdeutschen Kriminalitätsstatistik 1993 noch nicht einen solch hohen Rückgang zu verzeichnen hatten“. (dpa)