Hannover. Der Hund, der in Hannover seine Halter totgebissen hat, soll eingeschläfert werden. Unbekannte versuchten ins Tierheim einzubrechen.

Nach der tödlichen Beißattacke auf seine beiden Besitzer haben Unbekannte versucht, in das Tierheim Hannover einzubrechen, in dem auch der Hund Chico untergebracht ist. Ein Zusammenhang zwischen dem Einbruch und einem möglichen Befreiungsversuch militanter Tierschützer sei reine Spekulation, sagte ein Sprecher der Polizei.

Zunächst hatte die „Bild“-Zeitung über den Einbruchsversuch berichtet. Der Staffordshire-Terrier-Mischling soll nach Anordnung der Stadt Hannover eingeschläfert werden.

Tierschützer wollen Einschläfern verhindern

Die Einbrecher haben in der Nacht zu Samstag nach Angaben des Sprechers einen Zaun des Tierheims überwunden. Anschließend versuchten sie demnach eine Zugangstür aufzuhebeln, hinter der sich mehrere Hundezwinger befinden. In einem dieser Zwinger sei auch Chico untergebracht gewesen. Die Unbekannten schafften es allerdings nicht, die Zugangstür aufzuhebeln.

Tierschützer wollen mit einer Petition verhindern, dass der Hund eingeschläfert wird, und fordern eine neue Chance für den Hund. „Bitte lasst Chico leben! Er hatte nie ein gutes Hundeleben!“ heißt es in einem Internet-Aufruf. Bis Samstagmittag hatte die Online-Petition mehr als 100.000 Unterschriften gesammelt.

Hund war Behörden schon vor Jahren aufgefallen

Chico hatte am Dienstag seine 52 Jahre alte Besitzerin und ihren 27 Jahre alten Sohn totgebissen. Die Stadt Hannover räumte am Freitag ein, dass der Hund den Behörden bereits 2011 aufgefallen sei. Eine angeordnete Begutachtung sei damals unterblieben. Nach jetzigen Erkenntnissen hätte dies zu einem Haltungsverbot geführt. Über die genauen Umstände für dieses Versäumnis und mögliche Konsequenzen will die Stadt am Montag informieren. (dpa)