Islamabad. Sieben deutsche Touristen verschwanden am Mittwochabend in einer pakistanischen Unruheprovinz. Sie sollen ihre Eskorte abgehängt haben.

Mit einer großen nächtlichen Suchaktion haben Sicherheitskräfte in der südpakistanischen Provinz Baluchistan sieben kurzzeitig verschwundene deutsche Touristen wieder aufgespürt. Das sagte ein Beamter der Stammespolizei, Sayed Mohibulla Agha, am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit). Der Sender Geo TV berichtete von sechs Touristen.

Baluchistan ist die größte, ärmste und unruhigste Provinz von Pakistan. Dort sind viele unterschiedliche Extremistengruppen aktiv, darunter die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Touristen sind selten. Oft kommen sie über die iranisch-pakistanische Grenze und müssen die Provinz in Begleitung staatlicher Sicherheitskräfte durchqueren. Mitte 2017 hatten Kämpfer des IS ein in der Provinzhauptstadt lebendes chinesisches Paar entführt und getötet.

Beamter: Touristen haben Eskorte abgehängt

Die sechs Männer und eine Frau seien gegen sieben Uhr abends Ortszeit im Bolan-Bezirk verschwunden, sagte Agha. Sie seien auf dem Weg in die weiter nördlich gelegene Provinz Punjab gewesen. „Die Touristen hatten eine Eskorte dabei, aber sie haben sie absichtlich abgehängt“, sagte Agha.

Erst sechs Stunden später – gegen ein Uhr morgens – seien sie abseits ihrer Route in den Bergen wiedergefunden worden. Den Sicherheitskräften hätten sie gesagt, sie hätten dort ein Picknick machen wollen. Geo TV berichtete, sie hätten sich verfahren. An der Suche beteiligten sich laut Agha mit mehr als hundert Mann gleich drei Sicherheitsagenturen: die Stammespolizei, das paramilitärische Grenz-Corps und die Polizei. (dpa)