Würselen. Weil ein Sohn glaubte, dass seine Mutter in einer Klinik gut aufgehoben ist, ließ er sie allein. Als er wieder kam, war er geschockt.

In einem Krankenhaus im nordrhein-westfälischen Würselen musste eine 83-jährige Frau offenbar stundenlang warten, bis sich jemand um sie gekümmert hat. Wie „Bild“ (Bezahlinhalt) unter Berufung auf den Sohn der Frau berichtet, habe sie zehn Stunden in der Notaufnahme ohne Essen und Trinken ausharren müssen.

Eine Sprecherin der Klinik konnte auf Anfrage unserer Redaktion nicht bestätigen, ob die Patientin tatsächlich zehn Stunden in der Notaufnahme lag. Sie verwies dabei auf die ärztliche Schweigepflicht.

Klinik bestätigt, dass Patienten manchmal warten müssen

In einer Mitteilung dementiert die Klinik, dass die Patientin in der Notaufnahme vergessen worden sei. Allerdings müsse die Patientenüberwachung in der Notaufnahme häufig über mehrere Stunden erfolgen, bevor eine Verlegung erfolgen kann, heißt es in der Mitteilung.

Die 83-Jährige, die in einem Altenheim lebt, sei am Sonntagmorgen wegen Atemnot in die Klinik eingeliefert worden. Als ihr Sohn davon erfahren habe, sei er sofort zu seiner Mutter ins Krankenhaus gefahren. „Mama lag in der Notaufnahme an Infusionen. Der Arzt meinte, es müsse ihr nur noch Blut abgenommen werden, dann käme sie auf ein Zimmer“, sagte er der Zeitung.

Mehr Patienten durch Grippewelle

Weil er geglaubt habe, es werde sich um sie gekümmert, habe er das Krankenhaus verlassen und sei erst am Abend wiedergekommen. Doch seine Mutter habe dann noch immer allein in dem Raum in der Notaufnahme gelegen. Ihr Zustand hatte sich inzwischen verschlechtert.

Grippe oder Erkältung? So unterscheidet man die Erkrankungen

weitere Videos

    Erst als ihr Sohn einen Mitarbeiter der Klinik darauf angesprochen habe, sei sie endlich in auf ein Zimmer verlegt worden. Auf die Vorwürfe angesprochen verwies die Klinik laut „Bild“ auf insgesamt 15 Prozent mehr Patienten, die die Notaufnahme wegen der Grippewelle aufsuchen. (bekö)