Los Angeles. Neun Werke sind für den Oscar als „Bester Film“ nominiert. Ein Märchen mit Horror-Elementen führt das Feld mit 13 Nominierungen an.

Sie gelten als die wichtigsten Filmpreise der Welt: Wenn in der Nacht zu Montag die Oscars zum 90. Mal vergeben werden, können die Macher von neun Filmen auf die höchste Ehre, den Academy Award in der Kategorie „Bester Film“ hoffen.

Das sind die Nominierten:

• „Shape of Water – das Flüstern des Wassers“: In dem romantischen Märchen mit Horror-Elementen wird ein fabelhaftes Wasserwesen in einem geheimen US-Labor untersucht. Die stumme Putzfrau Elisa fühlt eine Verbindung zu der Kreatur – und verliebt sich schließlich in sie. Allerdings droht großes Unheil, wenn Elisa nicht alles riskiert, um das Wesen zu retten. Der Film ist für 13 Oscars nominiert und führt damit das Feld an. Der Mexikaner Guillermo del Toro könnte auch in der Kategorie „Beste Regie“ gewinnen.

Tom Hanks und Meryl Streep in einer Szene des Films „Die Verlegerin“.
Tom Hanks und Meryl Streep in einer Szene des Films „Die Verlegerin“. © dpa | Niko Tavernise

• „Die Verlegerin“: Kino-Legende Steven Spielberg nimmt die wahre Geschichte der geleakten „Pentagon Papers“ zum Anlass, ein Plädoyer für die Pressefreiheit auf die Leinwand zu bringen. Schauspiel-Superstar Meryl Streep (zum 21. Mal nominiert!) gibt Kathrine Graham, die Verlegerin der „Washington Post“, die Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre noch eine Lokalzeitung war. Dann wird der Zeitung eine geheime Regierungsstudie über den Vietnam-Krieg zugespielt: Mit Chefredakteur Ben Bradlee (Tom Hanks) entscheidet Graham, die Regierungsgeheimnisse zu veröffentlichen – gegen den heftigen Druck aus dem Weißen Haus von Präsident Richard Nixon.

• „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“: Die drei Plakatwände vor dem Städtchen Ebbing im US-Bundesstaat Missouri, die den sperrigen Titel von Martin McDonaghs Film ausmachen, nutzt die verzweifelt trauernde Mutter Mildred (Frances McDormand, ebenfalls für einen Oscar nominiert), um dem Polizeichef (Woody Harrelson, auch nominiert) Feuer unterm Hintern zu machen. Mildreds Tochter ist vor Monaten vergewaltigt und ermordet worden, doch die Polizei hat keine Spur vom Täter. Die Anklage via Plakatwand bringt Unruhe in das verschlafene Kaff. Das Drama ist für sieben Oscars nominiert.

Oscars 2016 - Das sind die Nominierten

Zwei Oscars hat sie schon, Ende Februar könnte ein dritter dazu kommen: Filmstar Cate Blanchett ist für ihre Rolle in der Literaturverfilmung „Carol“ für die Auszeichnung nominiert. In dem Drama  spielt die Australierin Carol, die sich im New York der 50er Jahre in eine andere Frau verliebt.
Zwei Oscars hat sie schon, Ende Februar könnte ein dritter dazu kommen: Filmstar Cate Blanchett ist für ihre Rolle in der Literaturverfilmung „Carol“ für die Auszeichnung nominiert. In dem Drama spielt die Australierin Carol, die sich im New York der 50er Jahre in eine andere Frau verliebt. © (Credit too long, see caption) | Mike Windle
Jennifer Lawrence ist für ihre darstellerische Leistung in „Joy“ nominiert.
Jennifer Lawrence ist für ihre darstellerische Leistung in „Joy“ nominiert. © Getty Images | Nicholas Hunt
Die irische Schauspielerin Saoirse Ronan muss ständig ihren Vornamen erklären (er wird Ssörscha ausgesprochen):  Für ihre Arbeit in „Brooklyn“ kann sie jetzt auf einen Oscar hoffen.
Die irische Schauspielerin Saoirse Ronan muss ständig ihren Vornamen erklären (er wird Ssörscha ausgesprochen): Für ihre Arbeit in „Brooklyn“ kann sie jetzt auf einen Oscar hoffen. © REUTERS | MARIO ANZUONI
Die britische Schauspielerin Charlotte Rampling ist für „45 Jahre“ nominiert.
Die britische Schauspielerin Charlotte Rampling ist für „45 Jahre“ nominiert. © Getty Images | Clemens Bilan
Einen Golden Globe als beste Hauptdarstellerin hat Brie Larson schon für „Room“ gewonnen. Bekommt sie am 28. Februar auch noch einen Oscar?
Einen Golden Globe als beste Hauptdarstellerin hat Brie Larson schon für „Room“ gewonnen. Bekommt sie am 28. Februar auch noch einen Oscar? © REUTERS | MARIO ANZUONI
Das sind die Nominierten in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ auf einen Blick: Brie Larson, Saoirse Ronan, Charlotte Rampling, Jennifer Lawrence und Cate Blanchett (v.l.).
Das sind die Nominierten in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ auf einen Blick: Brie Larson, Saoirse Ronan, Charlotte Rampling, Jennifer Lawrence und Cate Blanchett (v.l.). © REUTERS | STAFF
Und das sind die Schauspieler, die als bester Schauspieler auf einen Oscar hoffen
Und das sind die Schauspieler, die als bester Schauspieler auf einen Oscar hoffen © REUTERS | STAFF
Hollywood-Star Leonardo DiCaprio ist für seine Rolle im  Rache-Thriller „The Revenant – Der Rückkehrer“ nominiert.
Hollywood-Star Leonardo DiCaprio ist für seine Rolle im Rache-Thriller „The Revenant – Der Rückkehrer“ nominiert. © dpa | Paul Buck
Der Brite Eddie Redmayne spielt in
Der Brite Eddie Redmayne spielt in "The Danish Girl" eine transsexuelle Frau. © REUTERS | LUKE MACGREGOR
Matt Damon ist für seine Rolle in „The Martian“ nominiert.
Matt Damon ist für seine Rolle in „The Martian“ nominiert. © dpa | Paul Buck
Der deutsch-irische Schauspieler Michael Fassbender könnte für seine Darstellung von Apple-Mitgründer Steve Jobs im gleichnamigen Film einen Oscar gewinnen.
Der deutsch-irische Schauspieler Michael Fassbender könnte für seine Darstellung von Apple-Mitgründer Steve Jobs im gleichnamigen Film einen Oscar gewinnen. © dpa | Andrew Cowie
Bryan Cranston ist für seine darstellerische Leistung in „Trumbo“ für einen Academy Award nominiert.
Bryan Cranston ist für seine darstellerische Leistung in „Trumbo“ für einen Academy Award nominiert. © REUTERS | MARIO ANZUONI
Diese Herren hoffen in der Kategorie bester Nebendarsteller auf eine Auszeichnung von der Academy of Motion Pictures.
Diese Herren hoffen in der Kategorie bester Nebendarsteller auf eine Auszeichnung von der Academy of Motion Pictures. © REUTERS | STAFF
Christian Bale ist für seine Arbeit in „The Big Short“ nominiert.
Christian Bale ist für seine Arbeit in „The Big Short“ nominiert. © REUTERS | MARIO ANZUONI
Sylvester Stallone hat schon einen Golden Globe für „Creed“ bekommen, jetzt hofft er auch noch auf einen Oscar.
Sylvester Stallone hat schon einen Golden Globe für „Creed“ bekommen, jetzt hofft er auch noch auf einen Oscar. © dpa | Will Oliver
Mark Ruffalo spielt in „Spotlight“ einen Journalisten und könnte am 28. Februar dafür ausgezeichnet werden.
Mark Ruffalo spielt in „Spotlight“ einen Journalisten und könnte am 28. Februar dafür ausgezeichnet werden. © REUTERS | DANNY MOLOSHOK
Tom Hardy ist als bester Nebendarsteller in „The Revenant – Der Rückkehrer“ nominiert.
Tom Hardy ist als bester Nebendarsteller in „The Revenant – Der Rückkehrer“ nominiert. © REUTERS | MARIO ANZUONI
Mark Rylance könnte für seine Rolle in „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ ausgezeichnet werden.
Mark Rylance könnte für seine Rolle in „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ ausgezeichnet werden. © imago/Landmark Media | imago stock&people
In der Kategorie „Beste Darstellerin in einer Nebenrolle“ treten Alicia Vikander, Rachel McAdams, Rooney Mara, Kate Winslet und Jennifer Jason Leigh (v.l.) gegeneinander an.
In der Kategorie „Beste Darstellerin in einer Nebenrolle“ treten Alicia Vikander, Rachel McAdams, Rooney Mara, Kate Winslet und Jennifer Jason Leigh (v.l.) gegeneinander an. © REUTERS | STAFF
Rooney Mara spielt in „Carol“ die Frau, in die sich Cate Blanchett verliebt.
Rooney Mara spielt in „Carol“ die Frau, in die sich Cate Blanchett verliebt. © (Credit too long, see caption) | Mike Windle
Alicia Vikander ist für ihre Rolle neben Eddie Redmayne in „The Danish Girl“ nominiert.
Alicia Vikander ist für ihre Rolle neben Eddie Redmayne in „The Danish Girl“ nominiert. © Getty Images | Frazer Harrison
Kate Winslet könnte für ihre Rolle in „Steve Jobs“ ihren zweiten Oscar gewinnen.
Kate Winslet könnte für ihre Rolle in „Steve Jobs“ ihren zweiten Oscar gewinnen. © Getty Images | Frazer Harrison
Jennifer Jason Leigh ist für ihre Arbeit in Quentin Tarantinos Western „The Hateful Eight“ als beste Nebendarstellerin nominiert.
Jennifer Jason Leigh ist für ihre Arbeit in Quentin Tarantinos Western „The Hateful Eight“ als beste Nebendarstellerin nominiert. © Getty Images | Randy Shropshire
Die Kanadierin Rachel McAdams könnte für ihre darstellerische Leistung in „Spotlight“ einen Oscar gewinnen.
Die Kanadierin Rachel McAdams könnte für ihre darstellerische Leistung in „Spotlight“ einen Oscar gewinnen. © REUTERS | MARIO ANZUONI
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• „Dunkirk“: Insgesamt für acht Oscars ist Christopher Nolans Kriegsfilm nominiert. Er erzählt von der „Operation Dynamo“, bei der im Zweiten Weltkrieg britische Soldaten bei der Schlacht von Dünkirchen von deutschen Truppen eingekesselt waren. Mit der bis dahin größten militärischen Rettungsaktion wurde das britische Expeditionskorps befreit. Nolan könnte auch den Oscar für die beste Regie gewinnen.

• „Die dunkelste Stunde“: Zur gleichen Zeit wie „Dunkirk“ spielt das Historiendrama von Joe Wright, das von den ersten Wochen Winston Churchills als britischer Premierminister erzählt. Gary Oldman ist für seine Darstellung des legendären Politikers für einen Oscar nominiert: Er zeigt, wie Churchill in jenen Wochen an vielen Fronten kämpfen musste.

Roter Teppich für die Oscars ausgerollt

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    • „Der seidene Faden“: Im London der 50er spielt Paul Thomas Andersons Drama um den Modedesigner Reynolds Woodcock, der sein Geschäft mit seiner Schwester betreibt und sich in eines seiner Modelle verliebt. Daniel Day-Lewis spielt den Stoffkünstler; es ist möglicherweise seine letzte Rolle, er wolle nicht mehr als Schauspieler arbeiten, hat er vor einigen Monaten erklärt. Sowohl Day-Lewis (Bester Hauptdarsteller) als auch Anderson (Beste Regie) sind für Oscars nominiert.

    • „Lady Bird“: Die 17-jährige Christine (Soairse Ronan, ebenfalls für einen Oscar nominiert) ist an der Grenze zwischen Mädchen und Frau, an der Grenze zwischen Schülerin zu Studentin, an der Grenze vom Tochtersein zum Loslösen von der Mutter. Greta Gerwig hat den Coming-of-Age-Film „Lady Bird“ geschrieben und in Szene gesetzt: Sie ist erst die fünfte Frau in der Geschichte der Oscars, die für einen Regie-Oscar nominiert ist. Nur eine Frau hat bisher einen Academy Award in dieser Kategorie gewonnen – Kathryn Bigelow 2010 für ihr Kriegsdrama „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“.

    • „Call Me By Your Name“: Eine weitere Geschichte vom Erwachsenwerden erzählt Luca Guadagnino. In seinem romantischen Drama geht es um den 17-jährigen Elio, der sich in den Ferien in Italien in den sieben Jahre älteren Oliver verliebt.

    • „Get Out“: Als einen sozialkritischen Horrorfilm bezeichnet Regisseur, Autor und Produzent Jordan Peele seinen Debütfilm „Get Out“. Darin erzählt er die Geschichte des Afroamerikaners Chris, der mit seiner weißen Freundin Rose einen Wochenend-Ausflug macht, um deren Eltern kennenzulernen. Chris kommt einiges komisch vor – und dann macht er eine furchtbare Entdeckung. Peeles Film war ein Überraschungserfolg: Produziert mit einem Budget von 4,5 Millionen Dollar spielte er weltweit rund 255 Millionen Dollar ein. Der Filmemacher könnte auch Oscars für die beste Regiearbeit und das beste Drehbuch gewinnen.

    • „Mudbound“: Die Filmemacherin Dee Rees erzählt die Geschichte einer weißen und einer schwarzen Familie, die sich im Mississippi Delta Farmland teilen und deren Leben durch brutalen Hass zwischen den Bevölkerungsgruppen aus den Fugen gerät. Unter anderem sind Carey Mulligan, Jason Clarke und Mary J. Blige (ebenfalls nominiert) in Hauptrollen zu sehen. „Mudbound“ läuft nicht im Kino, sondern beim Streamingdienst Netflix. Die Kamera führte Rachel Morrison: Sie ist die erste Frau, die in der Kategorie „Beste Kamera“ nominiert ist.