Aachen. Nach der Karnevalszeit haben viele genug vom Alkohol und fasten. Doch auch auf andere Sachen kann man in der Fastenzeit verzichten.

Am Aschermittwoch beginnt die christliche Fastenzeit. Bis dahin schlagen aber vor allem Karnevalisten beim Alkohol und bei Süßigkeiten noch einmal richtig zu. Vielleicht ein Grund, warum sie beim Fasten dann den Verzicht darauf üben.

Wie das katholische Hilfswerk Misereor Mitte Januar mitteilte, gaben die meisten Teilnehmer einer repräsentativen Befragung an, während der Fastenzeit am ehesten alkoholische Getränke (48 Prozent) oder Süßes (47 Prozent) entbehren zu können. Bei der Umfrage hatte das Meinungsforschungsinstitut YouGov mehr als 2.000 Personen interviewt. Ein Drittel gab an, bereits gefastet zu haben.

Fastende verzichten auch auf Fleisch und Zigaretten

Weitere 30 Prozent der Befragten würden während der Fastenzeit Fleischgerichte vom Speiseplan streichen, 23 Prozent ließen das Rauchen sein, 15 Prozent tränken keinen Kaffee. Am schwersten täten sich die Deutschen den Angaben zufolge mit dem Verzicht auf Handy und Computer (sieben Prozent), das Auto (acht Prozent) und das Fernsehen (neun Prozent).

Als wichtigstes Ziel des Fastens nannten die Befragten Aspekte wie Entgiften oder Entschlacken, gesünder und bewusster leben oder abnehmen. 24 Prozent waren der Meinung, dass man mit dem Fasten auch Gewohnheiten infrage stellen sollte. Nur sechs Prozent betrachteten den zeitweiligen Verzicht als Motiv, um für Menschen in weniger privilegierten Ländern zu spenden.

Evangelische Kirche wirbt für Auto-Fasten

Die Umfrage wurde vor der diesjährigen Misereor-Fastenaktion präsentiert, die unter dem Leitwort „Heute schon die Welt verändert?“ am 18. Februar in München eröffnet wird. Die Aktion wird gemeinsam mit der katholischen Kirche in Indien veranstaltet. Die Fastenaktion sei eine Gelegenheit, „sich anzuschauen und zu fragen, was jede und jeder beitragen kann, um Armut zu bekämpfen, Ressourcen und Mitwelt zu schonen und einer größeren Gerechtigkeit zum Durchbruch zu verhelfen“, sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel.

Eine in den Umfragen kaum beachtete Fastenart bewirbt die Evangelische Kirche in Deutschland. So könnten Fastende auch mehrere Wochen aufs Auto verzichten. Das „Fasten für die Umwelt“ würde dann nicht nur den einzelnen zum Nachdenken bringen, sondern dem ganzen Planeten helfen. (epd)