Cape Canaveral. Elon Musk hat eine neue Runde im Wettrennen der Weltraumforschung eingeleitet. Passenderweise ließ er ein Auto ins All schießen.

Mit dem Abschuss der Rakete „Falcon Heavy“ hat das Raumfahrtunternehmen SpaceX gleich mehrfach Raumfahrtgeschichte geschrieben. Die Rakete transportierte zum Beispiel ein Auto der Marke Tesla ins All – für den Unternehmer Elon Musk weit mehr als eine Spielerei.

Denn das Elektroauto, das nun durchs Universum schwebt, steht symbolisch für ein Wettrennen um Vorteile im Weltraum. Sowohl die US-Weltraumbehörde Nasa baut an einer neuen Rakete, als auch der private SpaceX-Konkurrent Blue Origin. „Wir wollen einen neuen Wettlauf im All“, sagte Elon Musk (46), der neben SpaceX auch den Autobauer Tesla und das Bauunternehmen Boring Company gegründet hat.

Tesla-Roadster soll Millionen Jahre durchs All schweben

Das rote Auto soll nach dem Willen des Visionärs Musk in seiner künftigen Umlaufbahn in den nächsten Millionen Jahren immer wieder am Roten Planeten vorbeifahren. Schon am Dienstag postete Musk öffentlichkeitswirksam Bilder des kirschroten Fahrzeuges, wie es im Weltall schwebt. Zuschauer können auf YouTube nun die „Testfahrt“ des Fahrzeugs verfolgen. „Es ist ein kindischer Spaß, aber kindische Späße sind wichtig“, sagte Musk anschließend. Die Besiedelung des Mars ist Musks erklärtes Fernziel.

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Die neue Trägerrakete ist auch für den Transport bemannter Weltraum-Missionen ins All konzipiert worden. Den Plan, mit der „Falcon Heavy“ auch Weltraumtouristen in den Orbit zu schießen, habe Musk jedoch zunächst zurückgestellt, berichteten US-Medien. Dies sei der bereits nächsten Raketengeneration vorbehalten, die unter dem Namen „Big Falcon Rocket“ von SpaceX entwickelt werde.

Rakete „Falcon Heavy“ teilweise zur Erde zurückgekehrt

Die beiden äußeren Antriebsraketen der „Falcon Heavy“ des Typs Falcon 9 kehrten am Dienstag planmäßig zur Erde zurück. Dies ist für SpaceX eines der wichtigsten Erkenntnisse des Jungfernfluges. Allerdings landete der zentrale dritte Antrieb nicht wie geplant auf einer Schwimmplattform, sondern im Wasser des Atlantiks.

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    Die Wiederverwendbarkeit der ersten Zündstufe macht den Raumtransport verhältnismäßig preisgünstig. Künftig könnte das Unternehmen große, leistungsstarke Satelliten etwa für die US-Streitkräfte ins All transportieren. Bei Vorgängermissionen hatte SpaceX bereits Raumfrachter zur Internationalen Raumstation ISS geschickt und auch Spionagesatelliten in ihre Umlaufbahn gebracht.

    SpaceX-Rakete angeblich die größte der Welt

    Die „Falcon Heavy“ ist nach Angaben von SpaceX mit 70 Metern Länge und über 60 Tonnen Nutzlast die größte derzeit aktiv genutzte Weltraumrakete. Der Abschuss wurde von dem Unternehmen zu einer riesigen Show inszeniert, die in Teilen an die Starts der Space Shuttles in den 1980er Jahren erinnert. Mehrere US-Sender übertrugen live.

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    „Falcon Heavy“ startete von der selben Abschussrampe wie einst die erfolgreiche bemannte Mondmission Apollo 11. Mondfahrer Buzz Aldrin (88), zweiter Mensch auf dem Erdtrabanten, beobachtete den Start aus der Nähe. „Gratuliere, SpaceX“, schrieb der Weltraum-Pionier auf Twitter nach dem erfolgreichen Abheben.

    Für Unternehmer Musk ist der erfolgreiche Start auch für seine Elektroauto-Sparte Tesla ein großer Erfolg – zumindest im PR-Bereich. Kritischen Aktionären wird er vermutlich am Mittwoch bei der Tesla-Hauptversammlung in Kalifornien die Livebilder vorspielen, die die Astronauten-Puppe „Starman“ am Steuer seines Tesla-Cabrios im All zeigen. Den Hintergrund bildet nichts kleineres als die Erdkugel. (dpa/ac)