Berlin. Weihnachten hatte Norman auf Twitter nach seinem obdachlosen Vater gesucht. Jetzt der erste Kontakt: Sie telefonierten miteinander.

Acht Jahre lang hatte er keinen Kontakt mit seinem Vater. Das letzte Mal sprachen sie miteinander, da war Norman noch ein Teenager. Doch am heutigen Donnerstag war es endlich soweit, der langersehnte Kontakt: Norman telefonierte mit seinem Papa Klaus.

„Wir haben telefoniert. Gebt mir ein bisschen Zeit“, schrieb der 24-Jährige am Donnerstag auf Twitter. Doch wie war es? Direkt nach dem Gespräch wollte er noch keine Details verraten. Am Freitag war er bereit dazu.

„Vor acht Jahren hatten wir zuletzt gesprochen. Acht Jahre: Das ist ein Drittel meines Lebens“, twitterte Norman. Er habe sich darauf eingestellt, mit jemandem zu sprechen, „der vor langer Zeit mal mein Vater war – bis die Straße und der Alkohol kamen“.

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Doch dazu sei es nicht gekommen: „Stattdessen sprach ich mit meinem Vater. Ganz ohne Straße, ganz ohne Alkohol.“ Der Mann am anderen Ende der Leitung habe nicht nach einem Fremden geklungen, sondern ganz vertraut.

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In seinen Tweets schildert Norman auch, wie aufgeregt er war, dass er nicht gewusst habe, was er seinen Vater nach all der Zeit fragen solle. Der wollte direkt mehr über seinen Sohn erfahren: „Er fragte, wie mein Leben sei. Ob ich Abitur gemacht habe, was ich in den Staaten mache, ob ich Kinder habe“, berichtet Norman.

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Norman startete Suchaktion auf Twitter

Dem langersehnten Telefonat vorangegangen war eine Suchaktion, die Norman unter seinem Account @deinTherapeut Weihnachten auf Twitter gestartete hatte. „Ich suche meinen Papa. Er ist obdachlos und soll in Hamburg leben“, hatte er dort geschrieben. Unzählige Nutzer meldeten sich daraufhin bei ihm. Und so kam auch der Kontakt zu seinem Vater wieder zustande.

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Mit unserer Redaktion sprach Norman Ende des vergangenen Jahres über die Suche. Er sei etwa 14 gewesen als sein Vater untertauchte. Der habe nach einem Unfall nicht mehr in seinem Job arbeiten können, mit dem Trinken angefangen. Die Ehe der Eltern zerbrach. Als Norman 16 Jahre alt war, hatten sie zum letzten Mal Kontakt. Bis jetzt.

Fremder half Norman bei Suche

Geholfen hat ihm eine Person aus Hamburg. „Die betreffende Person hat kein Handy, wird Papa aber mit nach Hause nehmen, damit er vom Festnetz aus anrufen kann“, twitterte Norman am Mittwoch.

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Dem langersehnten Moment fieberte der junge Mann aufgeregt entgegen. „Vielleicht will er keine Hilfe. Vielleicht will er nur, dass ich aufhöre zu suchen. Vielleicht ist nichts mehr von der Person übrig, die ich „Papa“ nenne“, machte er sich in einem weiteren Tweet Gedanken.

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Seine Sorgen waren unbegründet. (jha)