Brüssel. Nach Schnee und Glätte droht nun Hochwasser in Teilen Deutschlands. Auch in anderen Ländern macht das Wetter den Menschen zu schaffen.

Ungemütliches Wetter mit Schnee, Glatteis oder starken Regenfällen bereitet den Menschen nicht nur in Deutschland sondern auch in anderen Teilen Europas derzeit Probleme.

Nach dem Wintereinbruch in Deutschland bringen wärmere Temperaturen Schnee und Eis vielerorts wieder zum Schmelzen. Einige Regionen müssen sich weiter auf schwierige Bedingungen einstellen: Der Deutsche Wetterdienst warnte vor Hochwasser und steigenden Pegelständen. Saar und Mosel führten am Montag deutlich mehr Wasser als sonst.

In der Nacht entspannte sich die Lage zunächst: An der Saar sank der Wasserstand leicht ab, wie das Lagezentrum des saarländischen Innenministeriums mitteilte. An Rhein und Elbe blieben die Pegelstände aus Sicht der Lagezentren der Innenministerien meist unbedenklich.

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    Das große Verkehrschaos blieb nach dem unfallreichen Wochenstart mit Eis und Schnee in der Nacht zum Dienstag aus - trotz teils glatter Straßen, insbesondere in den Morgenstunden. Vereinzelt kam es wegen des Wetters zu Unfällen.

    Wie sieht die Wetterlage im Rest von Europa aus?

    In Großbritannien haben Schnee und Eis für Behinderungen im Verkehr gesorgt. Am Flughafen London Heathrow, dem größten in Europa, mussten Dutzende Flüge gestrichen werden. Medienberichten zufolge saßen dort Tausende Passagiere fest.

    Schneebedeckt sind die Hügel von Ironbridge in Shropshire, Großbritannien.
    Schneebedeckt sind die Hügel von Ironbridge in Shropshire, Großbritannien. © dpa | Nick Potts

    Schon am Sonntag hatte es in weiten Teilen Großbritanniens ungewöhnlich stark geschneit. In Wales wurden bis zu 30 Zentimeter gemessen. Vielerorts hatte sich der Schnee in der Nacht zum Montag in Eis verwandelt. Auch auf Straßen und im Bahnverkehr kam es zu Behinderungen. Hunderte Schulen im Land blieben am Montag geschlossen. Tausende Haushalte hatten keinen Strom.

    Bei mehr als 100.000 Elektrizitätskunden in Frankreich ist wegen eines Sturms der Strom ausgefallen. Betroffen sei vor allem die Loire-Region, aber auch der Norden des Landes, teilte der Netzbetreibers Enedis mit. Techniker seien im Einsatz, um die Versorgung wieder zu gewährleisten. Der französische Wetterdienst Météo France hatte für Gebiete in West- und Zentralfrankreich eine Warnung vor Windböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde herausgegeben.

    Viele Flüge in den Niederlanden und Belgien gestrichen

    Auch in den Niederlanden schneite es heftig. Hunderte Züge und Flüge wurden gestrichen, Autobahnen waren verstopft. Das niederländische Meteorologische Institut riet Bürgern, zu Hause zu bleiben. Für große Teile des Landes wurde die höchste Stufe des Wetteralarms verhängt. Der regionale Flughafen Eindhoven musste für mehrere Stunden komplett schließen. Die niederländische Fluggesellschaft KLM strich mehr als 300 Flüge. Das Verkehrsministerium warnte vor „sehr gefährlichen Verhältnissen“ auf den Straßen. An Schulen und Universitäten fiel der Unterricht aus.

    Wintereinbruch in Berlin.
    Wintereinbruch in Berlin. © dpa | Paul Zinken

    Auf mehr als 1000 Kilometern Straße im Nordwesten Belgiens staute sich der Verkehr oder ging nur noch im Schneckentempo voran. Der Flughafen Brüssel riet Passagieren, bis auf weiteres gar nicht erst zum Airport aufzubrechen, weil nach starkem Regen und Schneegestöber viele Flüge abgesagt worden seien.

    Venedig mit Zuckerhut

    50 Verbindungen wurden gestrichen und mindestens 90 waren verspätet. In Brüssel sperrten die Behörden am Vormittag die Innenstadt-Tunnel wegen vereister Zufahrten. „Autos stecken am Eingang der Tunnel fest, deshalb haben wir sie geschlossen“, so die Verkehrsplanungszentrale. Der Busverkehr in der belgischen Hauptstadt kämpfte mit Verspätungen.

    Und selbst mediterrane Italien war betroffen. In norditalienischen Städten wie Turin, Mailand und selbst in Venedig fiel der erste Schnee des Winters. Vor allem in Ligurien machte das Wetter Probleme. Dort blieb etwa ein Zug mit rund 400 Menschen auf dem Weg von Mailand nach Frankreich stundenlang liegen. (dpa)