Berlin. Die Protestanten in Deutschland wollen das Vaterunser nicht verändern. Daran ändert auch die Kritik von Papst Franziskus nichts.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hält an der gängigen Übersetzung des Vaterunsers fest. Sie verteidigte den Gebetstext in der Form, wie er auch in der Luther-Bibel 2017 enthalten ist. „Dabei bleiben wir auch“, teilte die EKD am Freitag auf ihrer Facebook-Seite mit.

Damit wendet sich die EKD gegen Überlegungen von Papst Franziskus, den Text des Vaterunsers abzuändern. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte im italienischen Fernsehen Kritik am Gebetstext geäußert. Dabei geht es um den Passus „Und führe uns nicht in Versuchung“.

An der „Versuchung“ gibt es Kritik

Der Papst vertritt den Angaben zufolge die Auffassung, nur Satan führe in Versuchung. Es sei, „nicht Gott, der den Menschen in die Versuchung stürzt, um dann zuzusehen, wie er fällt“, habe er argumentiert. Der Papst soll die verbindliche Umformulierung begrüßt haben, die die französische Kirche unlängst vorgenommen habe. In jeder französischen Messe auf der ganzen Welt werde nun gebetet: „Und lass uns nicht in Versuchung geraten.“

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In der Luther-Bibel 2017 heißt es jedoch sowohl im Evangelium des Matthäus wie auch im Evangelium des Lukas: „Und führe uns nicht in Versuchung.“ Die Luther-Bibel 2017 wurde anlässlich des 500. Reformationsjubiläums neu überarbeitet. In den Evangelien des Matthäus und des Lukas ist das Vaterunser überliefert.

Das Vaterunser gilt als erstes Gebet der Christen. Es wird weltweit gesprochen und liegt in zahlreichen Übersetzungen vor. (epd)