Berlin. Nach dem Bombenfund in Potsdam warnt die Polizei vor weiteren riskanten Päckchen. An diesen Indizien erkennt man verdächtige Sendungen.

  • Der Paketzulieferer DHL wird erpresst
  • Nach dem Fund einer Paketbombe warnt die Polizei vor weiteren Sendungen
  • So kannst du gefährliche Pakete erkennen

Nach dem Fund eines Pakets mit einem Sprengsatz in einer Apotheke in Potsdam steht nach Aussage der Ermittler fest: Der Paketzulieferer DHL wird erpresst. Die Polizei rät deshalb zur Vorsicht bei der Annahme von Paketen mit unbekanntem Absender.

Die Ermittler nehmen an, dass der oder die Täter noch weitere gefährliche Päckchen verschicken könnten. Vor allem Kleinunternehmen seien betroffen, teilte die Polizei mit. Aber es sei nicht auszuschließen, dass entsprechende Sendungen auch an Privatpersonen verschickt werden.

Deshalb hat Polizeidirektor Jörn Preuß einige Verhaltensregeln bekanntgegeben, die beim Fund eines verdächtigen Pakets eingehalten werden sollten. Außerdem erklärte er, wie Bürger eine möglicherweise gefährliche Sendung erkennen können.

So erkennt man gefährliche Pakete:

• Unbekannter oder fehlender Absender

• Handgeschriebene und schlecht leserliche Adressen

• Adresse nicht auf dem üblichen Platz

• Auffällige Rechtschreibfehler

• Flecken oder Verfärbungen am Paket

• Aus dem Paket herausragende Drähte

Potsdamer Weihnachtsmarkt evakuiert

Der Potsdamer Weihnachtsmarkt wurde am Freitag teilweise evakuiert. Wegen eines möglichen Sprengsatzes war die Polizei ausgerückt.
Der Potsdamer Weihnachtsmarkt wurde am Freitag teilweise evakuiert. Wegen eines möglichen Sprengsatzes war die Polizei ausgerückt. © Getty Images | Sean Gallup
Nach der Sperrung waren Teile des Weihnachtsmarktes wie ausgestorben.
Nach der Sperrung waren Teile des Weihnachtsmarktes wie ausgestorben. © dpa | Julian Stähle
An anderen Ecken lief der Betrieb aber weiter.
An anderen Ecken lief der Betrieb aber weiter. © Getty Images | Sean Gallup
In einer Apotheke am Rande des Marktes war ein verdächtiges Paket abgegeben worden.
In einer Apotheke am Rande des Marktes war ein verdächtiges Paket abgegeben worden. © dpa | Christian Pörschmann
Anwohner wurden gebeten, die Sperrzone zu verlassen und Notunterkünfte aufzusuchen.
Anwohner wurden gebeten, die Sperrzone zu verlassen und Notunterkünfte aufzusuchen. © Getty Images | Sean Gallup
Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) berichtete am Abend, dass im Paket kein Zünder gefunden wurde. Wohl aber Nägel und ein Böller.
Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) berichtete am Abend, dass im Paket kein Zünder gefunden wurde. Wohl aber Nägel und ein Böller. © dpa | Sabrina Hentschel
Teile des Weihnachtsmarktes blieben den kompletten Freitagabend gesperrt.
Teile des Weihnachtsmarktes blieben den kompletten Freitagabend gesperrt. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
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Verdächtige Pakete nicht öffnen

Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) warnte außerdem: „Wer ein auffälliges Paket zugestellt bekommt, nicht öffnen, denn das könnte die Auslösung bewirken.“ Stattdessen solle man nach Möglichkeit den Raum verlassen und die von der Polizei rufen.

Das am Freitag in einer Potsdamer Apotheke gefundene Paket war nicht das erste dieser Art. Anfang November war laut Polizei ein ähnliches Paket an einen Online-Händler in Frankfurt (Oder) gesendet worden. Dieses sei beim Öffnen in Brand geraten. (jei)