Bestwig. Wie konnte es zum Rodelbahn-Unglück kommen, bei dem ein Zwölfjähriger einen Teil des Beins verloren hat? Ein Gutachter geht dem nach.

Nach dem schweren Unfall in einem westfälischen Freizeitpark soll ein von der Staatsanwaltschaft beauftragter Gutachter überprüfen, ob die Sommerrodelbahn betriebssicher war. Zunächst bleibt die Anlage nach Angaben des Betreibers mindestens bis zum Wochenende gesperrt. „Wir werden diese Woche nutzen, um den genauen Hergang des Unfalls zu analysieren“, sagte der Geschäftsführer von Fort Fun Abenteuerland im Sauerland, Andreas Sievering.

Auf der Rodelbahn „Trapper Slider“ in Bestwig war einem Zwölfjährigen am Samstagnachmittag während der Fahrt ein Teil seines Beines abgetrennt worden. Der Fuß des Jungen war dem Betreiber zufolge zwischen Schlitten und Schienen geraten. Der Zwölfjährige war nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Montag außer Lebensgefahr. Der Gutachter solle sich die Bahn und den sichergestellten Schlitten anschauen, erklärte Staatsanwalt Klaus Neulken in Arnsberg.

Auf der Sommerrodelbahn des „Fort Fun“ ist einem Jungen während der Fahrt ein Teil seines Beines abgetrennt worden.
Auf der Sommerrodelbahn des „Fort Fun“ ist einem Jungen während der Fahrt ein Teil seines Beines abgetrennt worden. © dpa | ---

Laut TÜV Rheinland werden Sommerrodelbahnen jährlich „auf Herz und Nieren“ kontrolliert. Wie TÜV-Sprecherin Nicole Krzemien sagte, werden Auffahrt, Abfahrt, Steuerung und auch Bremseinrichtungen der Bahnen getestet. Stichprobenartig untersuchen die Kontrolleure demnach Fahrzeuge. „Auch eine Probefahrt gehört zur Überprüfung.“ Wichtig sei jedoch auch, dass sich die Fahrgäste an die Sicherheitsvorschriften hielten.

Der Unfall war nicht der erste auf einer Sommerrodelbahn in Nordrhein-Westfalen – und auch nicht in diesem Freizeitpark. Unter anderem verunglückte im Juni 2000 auf einer heute nicht mehr existierenden Sommerrodelbahn im Fort Fun ein siebenjähriger Junge. (dpa)