Salzgitter. Radioaktives Ruthenium in Messstellen in weiten Teilen Europas: Experten haben bei der Suche nach der Quelle das Gebiet eingegrenzt.

Die in den vergangenen Tagen unter anderem auch in Deutschland gemessene leichte Radioaktivität geht nach Expertenansicht auf eine Quelle im südlichen Ural zurück. Die Ursache der erhöhten Messwerte des radioaktiven Ruthenium-106 sei jedoch weiterhin unklar, teilten das Bundesamt für Strahlenschutz und das Bundesumweltministerium am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Ein Unfall in einem Atomkraftwerk könne als Ursache ausgeschlossen werden, da ausschließlich Ruthenium-106 nachgewiesen wurde. Es bestehe in Deutschland keinerlei Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung.

In zahlreichen Ländern Europas erhöhte Werte gemessen

An verschiedenen Messstellen in Europa waren seit etwa einer Woche leicht erhöhte Werte von Ruthenium in der Luft nachgewiesen worden, unter anderem an Stationen des Deutschen Wetterdienstes sowie auch in mehreren europäischen Stationen, etwa in Österreich und Italien. Nach Berechnungen der Experten wurde das radioaktive Material in der letzten Septemberwoche freigesetzt.

Die Konzentration des Stoffes ist jedoch sehr gering. So betrage die höchste in Deutschland gemessene Konzentration von Ruthenium in Görlitz etwa 5 Millibecquerel pro Kubikmeter Luft. „Selbst bei konstanter Einatmung über den Zeitraum von einer Woche ergibt sich daraus eine Dosis, die niedriger ist als die, die durch die natürliche Umgebungsstrahlung in einer Stunde aufgenommen wird“, heißt es in der Mitteilung.

Der höchste Wert wurde in Wien gemessen, nach Angaben der niederländischen Strahlenschutzbehörde 42 Millibecquerel pro Kubikmeter. Die Strahlendosis sei dadurch nicht einmal 0,01 Prozent höher als natürlich, so die niederländischen Experten. Auch aus Tschechien, Polen, der Schweiz, Frankreich und Italien wurden positive Messungen bekannt. Eine offizielle Bestätigung für positive Messungen aus Rumänien gibt es noch nicht. (dpa/law)