Berlin. Die Deutsche Bahn hat weiterhin mit den Verwüstungen des Sturms Xavier zu kämpfen. Weitere Bäume kippen wegen des nassen Erdreichs um.
Die Deutsche Bahn hofft, dass die Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Sturm „Xavier“ größtenteils Anfang der Woche abgeschlossen sein werden. Das sagte eine Bahnsprecherin am Samstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. „Das Problem ist, dass Bäume teilweise durch das nasse Erdreich nachkippen und wir dadurch erneut mit der Kettensäge ranmüssen. Wir arbeiten mit Hochdruck, aber es gibt Unwägbarkeiten. Darum ist eine genaue Prognose leider derzeit noch nicht möglich“, sagte die Sprecherin.
Die Strecke Hamburg-Berlin werde erst am Montag wieder befahrbar sein. Den Reisenden werde eine Umleitung über Uelzen und Stendal angeboten. „Es gibt eine Fahrzeitverlängerung von ungefähr 60 Minuten“, sagte die Sprecherin weiter.
EVG kritisiert Kommunikation der Bahn
Züge aus dem Ruhrgebiet beispielsweise führen von Dortmund nach Hannover und wieder zurück. Reisende mit dem Ziel Leipzig oder Berlin könnten in Hannover umsteigen – und so mit einer allerdings erheblichen Verlängerung der Fahrzeit auch nach Berlin kommen. Das gelte auch für Fahrten von Berlin in den Westen.
Schwere Schäden durch Sturm „Xavier“
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kritisiert unterdessen die ihrer Meinung nach mangelhafte Kommunikation der Deutschen Bahn nach Sturm „Xavier“. „Wir leben in einem Zeitalter von Apps und digitaler Information und doch ist das Unternehmen Deutsche Bahn nicht in der Lage, seine Kunden ausreichend zu informieren“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel am Samstag in Frankfurt am Main. Zumindest am Tag nach dem schweren Sturm über Norddeutschland hätte das möglich sein sollen.
Tickets können bis zum 15. Oktober eingesetzt werden
Hommel erklärte, es sei für die Mitarbeiter beschämend, wenn sie den an den Bahnhöfen Gestrandeten oft nur unzureichend weiterhelfen könnten. „Wieder einmal fehlte es an den nötigen Informationen, wieder einmal war das Unternehmen Deutsche Bahn nicht in der Lage, mit seinen Kunden zu kommunizieren.“ Hommel forderte Änderungen.
Die Bahn-Sprecherin sagte dazu: „Wir haben feste Prozesse und Konzepte, wie mit einer solchen Sondersituation umgegangen werden kann.“ Für die Mitarbeiter in den Bahnhöfen sei es eine schwierige Situation, wenn ihnen zum Beispiel an der Reiseinformation Hunderte Menschen gegenüberstünden. Man danke den Mitarbeitern für ihren großen Einsatz. „Aber es ist und bleibt eine schwierige Situation.“
Reisende hätten die Möglichkeit, bis zum 15. Oktober auch zuggebundene Tickets einzusetzen. Tickets würden außerdem kostenfrei erstattet. Die Sprecherin bat Reisende, sich „dringend“ unter bahn.de oder über die DB-Navigator-App zu informieren. Züge und Personal seien nach wie vor nicht an den Stellen, an denen sie planmäßig eingesetzt werden könnten. (dpa)