Berlin. Ein Erpresser hat mehrere vergiftete Gläser mit Babynahrung in Supermärkte gebracht. Kunden sollten nun laut Polizei vorsichtig sein.

Ein Erpresser droht mehreren Supermärkten mit der Vergiftung von Lebensmitteln. Mehrere manipulierte Gläser mit Babynahrung wurden nach Angaben der Polizei Konstanz in Baden-Württemberg sichergestellt. Weil sich viele Kunden nun Sorgen machen, erklären wir worauf man achten sollte:

Woran erkenne ich ein möglicherweise vergiftetes Lebensmittel?

In den jetzt bekannt gewordenen Fällen waren Gläser mit Babynahrung manipuliert worden. Die Polizei weist darauf hin, dass einmal geöffnete Gläser mit Lebensmitteln nicht mehr den typischen Plopp-Ton beim Öffnen macht.

Das liegt daran, dass das Vakuum aus der Produktion dann nicht mehr gegeben ist. So kann der Deckel auch nicht knacken. Bei Verpackungen mit Unterdruck weist der Deckel eine Wölbung nach innen auf. Wurde der Deckel geöffnet, wölbt er sich nach oben.

Sind nur Gläser betroffen?

Da sich die Drohung des Erpressers nicht nur auf Gläser mit Babynahrung beziehen, könnten auch andere Verpackungen betroffen sein. Denkbar ist zum Beispiel, dass Giftstoffe mit einer Spritze durch eine Verpackung hindurch in das Lebensmittel gelangt. Wer also kleine Beschädigungen oder Einstichstellen bemerkt, sollte die Supermarktmitarbeiter informieren. Wenn Kunden die Beschädigung erst zuhause bemerken, sollten sie die Polizei einschalten.

Wie gefährlich ist das gefundene Gift?

Bei dem zugesetzten Stoff handele es sich um Äthylenglykol, eine klare, süß schmeckende Flüssigkeit. Aufgrund seiner Eigenschaften ist der Stoff in vielen Lebensmitteln wohl auf Anhieb nicht herauszuschmecken. Über die Wirkung hieß es in einer Pressekonferenz in Konstanz: „Schon 30 Milliliter sind bei Erwachsenen gesundheitsgefährdend“, sagte Ministerialrätin Petra Mock vom Verbraucherschutzministerium Baden-Württemberg. Äthylenglykol müsse aber nicht tödlich sein, wenn rechtzeitig ärztlich dagegen vorgegangen werde, sagte Mock.

Wie erfahren Kunden über weitere Funde?

Die Polizei Konstanz hat bisher ausführlich über den Fall berichtet. Doch auch die Warn-App NINA des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hatte eine Meldung abgesetzt. Über die App dürfte auch über mögliche folgende Funde informiert werden. (dpa/cla)