Corpus Christi. Donald Trump fährt in die Katastrophengebiete von Texas. Die Bewohner hat er auf einen langen und schwierigen Wiederaufbau eingestimmt.

US-Präsident Donald Trump will sich gemeinsam mit First Lady Melania an diesem Dienstag ein Bild von der Hochwassersituation in Texas machen. Der Präsident hatte zuvor erklärt, er wolle mit seinem Besuch nicht die Rettungsarbeiten stören. Deshalb wird Trump nicht in den am schlimmsten betroffenen Regionen erwartet.

„Das sind Niederschläge von historischem Ausmaß“, sagte Trump vor seiner Reise nach Texas. Er gehe davon aus, dass die Bekämpfung der Fluten teuer werde. Er sei in dieser Frage in Kontakt mit dem Kongress. „Wir müssen sehen, was wir für die Menschen in Texas tun können“, sagte Trump. Dies gelte auch für die Bewohner von Louisiana, wo Trump ebenfalls den Ausnahmezustand ausgerufen hat.

Erste große nationale Krise für Trump

Für Donald Trump ist der schwere Tropensturm „Harvey“ die erste große nationale Krise. Der US-Präsident ließ in den vergangenen Tagen keine Gelegenheit aus, sich als entschlossener Macher zu präsentieren.

Tropensturm „Harvey“ wütet weiter

Tropensturm „Harvey“ wütet weiter im Süden der USA und eine Entspannung ist nicht in Sicht.
Tropensturm „Harvey“ wütet weiter im Süden der USA und eine Entspannung ist nicht in Sicht. © dpa | William Luther
Tausende Menschen wurden evakuiert, denn schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Der Nationale Wetterdienst warnte weiter vor sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen.
Tausende Menschen wurden evakuiert, denn schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Der Nationale Wetterdienst warnte weiter vor sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen. © REUTERS | JONATHAN BACHMAN
Viele Häuser liegen in Trümmern – die Kosten der Katastrophe werden hoch sein, sagt Präsident Donald Trump.
Viele Häuser liegen in Trümmern – die Kosten der Katastrophe werden hoch sein, sagt Präsident Donald Trump. © dpa | Gabe Hernandez
Verschmutztes Trinkwasser wurde mehr und mehr zum Problem für die Menschen in den betroffenen Gebieten. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, Trinkwasser abzukochen.
Verschmutztes Trinkwasser wurde mehr und mehr zum Problem für die Menschen in den betroffenen Gebieten. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, Trinkwasser abzukochen. © dpa | David J. Phillip
Nach Angaben von Meteorologen ist „Harvey“ der zweitstärkste Wirbelsturm seit „Katrina“ vor zwölf Jahren die Gegend um New Orleans schwer in Mitleidenschaft zog.
Nach Angaben von Meteorologen ist „Harvey“ der zweitstärkste Wirbelsturm seit „Katrina“ vor zwölf Jahren die Gegend um New Orleans schwer in Mitleidenschaft zog. © dpa | Charlie Riedel
Die Rettungsmannschaften konzentrierten sich darauf, in Gefahr geratene Menschen in Sicherheit zu bringen. Die Teams waren mit Booten und Hubschraubern unterwegs.
Die Rettungsmannschaften konzentrierten sich darauf, in Gefahr geratene Menschen in Sicherheit zu bringen. Die Teams waren mit Booten und Hubschraubern unterwegs. © dpa | David J. Phillip
Präsident Trump sprach den Menschen Mut zu: „Wir werden das überstehen. Wir werden gestärkt daraus hervorgehen und glaubt mir, wir werden größer, besser, stärker sein als jemals zuvor.“
Präsident Trump sprach den Menschen Mut zu: „Wir werden das überstehen. Wir werden gestärkt daraus hervorgehen und glaubt mir, wir werden größer, besser, stärker sein als jemals zuvor.“ © dpa | Yi-Chin Lee
Die Küstenwache sprach von mehr als 3000 Menschen, die allein am Montag aus den überschwemmten Gebieten gerettet worden seien.
Die Küstenwache sprach von mehr als 3000 Menschen, die allein am Montag aus den überschwemmten Gebieten gerettet worden seien. © REUTERS | JONATHAN BACHMAN
54 Bezirke wurden zu Notstandsgebieten erklärt. Besonders betroffen ist die Millionenmetropole Houston, in deren Großraum 6,5 Millionen Menschen leben.
54 Bezirke wurden zu Notstandsgebieten erklärt. Besonders betroffen ist die Millionenmetropole Houston, in deren Großraum 6,5 Millionen Menschen leben. © REUTERS | JONATHAN BACHMAN
Nach Einschätzung der Behörden könnte der Sturm in dem Bundesstaat bis zu 30.000 Menschen vorübergehend obdachlos machen.
Nach Einschätzung der Behörden könnte der Sturm in dem Bundesstaat bis zu 30.000 Menschen vorübergehend obdachlos machen. © REUTERS | RICK WILKING
Wie viele Menschen bisher durch den Sturm ums Leben gekommen sind, ist unklar. Offiziell bestätigt sind drei Tote.
Wie viele Menschen bisher durch den Sturm ums Leben gekommen sind, ist unklar. Offiziell bestätigt sind drei Tote. © dpa | Ralph Barrera
Zahlreiche Menschen werden noch vermisst.
Zahlreiche Menschen werden noch vermisst. © dpa | Jay Janner
Trump wird am Dienstag in der texanischen Stadt Corpus Christi erwartet, wo er sich über die Rettungsmaßnahmen informieren wird. Später will er weiter nach Austin reisen.
Trump wird am Dienstag in der texanischen Stadt Corpus Christi erwartet, wo er sich über die Rettungsmaßnahmen informieren wird. Später will er weiter nach Austin reisen. © dpa | Gabe Hernandez
Viele Straßen und Autobahnen sind unpassierbar, der Unterricht in den Schulen wurde abgesagt.
Viele Straßen und Autobahnen sind unpassierbar, der Unterricht in den Schulen wurde abgesagt. © dpa | Charlie Riedel
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Im Moment habe die Sicherheit Vorrang, so Trump. „Alle mir untergeordneten Ressourcen stehen den Behörden vor Ort zur Verfügung.“ Die Rettung von Menschenleben habe Vorrang.

Nachdem am Wochenende bereits zwei Todesopfer gemeldet worden waren, wuchs am Montag die Befürchtung, dass erheblich mehr Menschen durch die Fluten ums Leben gekommen sein könnten. Sechs Insassen eines Kleinbusses waren Medienberichten zufolge im Hochwasser abgetrieben worden. Die Behörden rechnen mit weiteren Todesopfern.

Sturm bringt weiterhin viel Regen

Der Tropensturm „Harvey“ bewegte sich nur langsam vorwärts. Er könnte nach Einschätzung von Meteorologen beim National Hurrican Center am Dienstag leicht ostwärts wandern und auch Teile Louisianas erreichen. In jedem Fall werde er voraussichtlich bis einschließlich Freitag weiterhin große Regenmengen bringen.

Texas versinkt in „Harvey’s“ Fluten

Vor drei Tagen traf Wirbelsturm „Harvey“ auf die texanische Küste, seither regnet es. Und so könnte es die ganze Woche weitergehen. Die Straßen in Buffalo Bayou in der Innenstadt von Houston (Texas) sind überschwemmt und schwere Verwüstungen angerichtet.
Vor drei Tagen traf Wirbelsturm „Harvey“ auf die texanische Küste, seither regnet es. Und so könnte es die ganze Woche weitergehen. Die Straßen in Buffalo Bayou in der Innenstadt von Houston (Texas) sind überschwemmt und schwere Verwüstungen angerichtet. © dpa | Lm Otero
Sturm „Harvey“ hat aus Teilen von Texas ein Katastrophengebiet gemacht. Die verheerenden Überschwemmungen nach dem Tropensturm machen nach Einschätzung der Behörden bis zu 30.000 Menschen in Texas vorübergehend obdachlos.
Sturm „Harvey“ hat aus Teilen von Texas ein Katastrophengebiet gemacht. Die verheerenden Überschwemmungen nach dem Tropensturm machen nach Einschätzung der Behörden bis zu 30.000 Menschen in Texas vorübergehend obdachlos. © REUTERS | RICHARD CARSON
Sieben Männer versuchen einen Kleintransporter über eine überflutete Straße zu schieben.
Sieben Männer versuchen einen Kleintransporter über eine überflutete Straße zu schieben. © dpa | Charlie Riedel
Dieses Auto steht auf einem Highway unter Wasser.
Dieses Auto steht auf einem Highway unter Wasser. © dpa | Charlie Riedel
Der 14-jährige Deleon Gambel kämpft sich in den Straßen der Millionenmetropole Houston durch die Fluten. Im Großraum Houston leben insgesamt 6,5 Millionen Menschen.
Der 14-jährige Deleon Gambel kämpft sich in den Straßen der Millionenmetropole Houston durch die Fluten. Im Großraum Houston leben insgesamt 6,5 Millionen Menschen. © dpa | Lm Otero
Teile einer Straße sind von Wassermassen weggespült worden.
Teile einer Straße sind von Wassermassen weggespült worden. © dpa | -
Die Interstate 45 in der Millionenmetropole Houston ist in weiten Teilen unpassierbar, ebenso wie die Autobahnen in der Umgebung.
Die Interstate 45 in der Millionenmetropole Houston ist in weiten Teilen unpassierbar, ebenso wie die Autobahnen in der Umgebung. © REUTERS | RICHARD CARSON
Der Blick auf die Innenstadt der 2,3-Millionen-Stadt am Sonntag. Für Teile von Südtexas war bereits am Freitag der Notstand ausgerufen worden. Insgesamt sind 250 Fernstraßen geschlossen worden.
Der Blick auf die Innenstadt der 2,3-Millionen-Stadt am Sonntag. Für Teile von Südtexas war bereits am Freitag der Notstand ausgerufen worden. Insgesamt sind 250 Fernstraßen geschlossen worden. © REUTERS | SOCIAL MEDIA
Ohne Boot sind die Straßen von Houston derzeit nicht mehr befahrbar.
Ohne Boot sind die Straßen von Houston derzeit nicht mehr befahrbar. © REUTERS | ADREES LATIF
Ein Junge watet durch die überfluteten Straßen von Houston in Richtung seines Wohnhauses. Das Bild entstand am Sonntag (Ortszeit). Die Schulen in der Stadt sollen bis mindestens 5. September geschlossen bleiben.
Ein Junge watet durch die überfluteten Straßen von Houston in Richtung seines Wohnhauses. Das Bild entstand am Sonntag (Ortszeit). Die Schulen in der Stadt sollen bis mindestens 5. September geschlossen bleiben. © dpa | Lm Otero
Diese zwei Männer mussten sich am Samstag bei heftigem Regen mit einem Schlauchboot in Sicherheit bringen. Houston muss sich im Laufe der Woche auf zusätzliche 100 bis 125 Zentimeter Niederschlag einstellen.
Diese zwei Männer mussten sich am Samstag bei heftigem Regen mit einem Schlauchboot in Sicherheit bringen. Houston muss sich im Laufe der Woche auf zusätzliche 100 bis 125 Zentimeter Niederschlag einstellen. © dpa | Mark Mulligan
Ein Mann auf der Mittelleitplanke der Interstate 225 in Houston am Sonntag (Ortszeit).
Ein Mann auf der Mittelleitplanke der Interstate 225 in Houston am Sonntag (Ortszeit). © REUTERS | NICK OXFORD
Diese Anwohner ließen es drauf ankommen und steuerten ihren Pick-up in die Fluten.
Diese Anwohner ließen es drauf ankommen und steuerten ihren Pick-up in die Fluten. © REUTERS | ADREES LATIF
Diese Familie brachte sich am Sonntag in Sicherheit.
Diese Familie brachte sich am Sonntag in Sicherheit. © REUTERS | ADREES LATIF
Eine Frau und ihr Pudel warteten am Sonntagabend (Ortszeit) in Houston auf einer Luftmatratze darauf, in Sicherheit gebracht zu werden. Im Hintergrund ist ein Helikopter im Anflug zu sehen.
Eine Frau und ihr Pudel warteten am Sonntagabend (Ortszeit) in Houston auf einer Luftmatratze darauf, in Sicherheit gebracht zu werden. Im Hintergrund ist ein Helikopter im Anflug zu sehen. © REUTERS | ADREES LATIF
Wo die Straßen noch befahrbar waren, wurden Menschen mit Lkw in Sicherheit gebracht. Dem texanischen Gouverneur Greg Abbott zufolge sind 3000 Angehörige der Nationalgarde im Einsatz.
Wo die Straßen noch befahrbar waren, wurden Menschen mit Lkw in Sicherheit gebracht. Dem texanischen Gouverneur Greg Abbott zufolge sind 3000 Angehörige der Nationalgarde im Einsatz. © REUTERS | NICK OXFORD
Die US-Küstenwache unterstützt die Evakuierung von Houston mit Helikoptern.
Die US-Küstenwache unterstützt die Evakuierung von Houston mit Helikoptern. © REUTERS | NICK OXFORD
Helfer setzen eine Frau in ein Kanu, im Hintergrund warten weitere Menschen darauf, abgeholt zu werden.
Helfer setzen eine Frau in ein Kanu, im Hintergrund warten weitere Menschen darauf, abgeholt zu werden. © REUTERS | RICK WILKING
Auch die Stadt Dickinson ist von Überschwemmungen betroffen.
Auch die Stadt Dickinson ist von Überschwemmungen betroffen. © REUTERS | RICK WILKING
Viele Straßen der Stadt waren am Sonntag nur noch mit Booten passierbar. Bei den Rettungsaktionen helfen auch viele Freiwillige und private Bootsbesitzer mit.
Viele Straßen der Stadt waren am Sonntag nur noch mit Booten passierbar. Bei den Rettungsaktionen helfen auch viele Freiwillige und private Bootsbesitzer mit. © REUTERS | RICK WILKING
Menschen berichten von einer Welle der Hilfsbereitschaft unter Nachbarn. Hier werden Menschen in Dickinson von einem gepanzerten Polizeifahrzeug aus ihrer Notlage befreit.
Menschen berichten von einer Welle der Hilfsbereitschaft unter Nachbarn. Hier werden Menschen in Dickinson von einem gepanzerten Polizeifahrzeug aus ihrer Notlage befreit. © REUTERS | RICK WILKING
Stark getroffen hat „Harvey“ auch die 10.000-Einwohner-Stadt Rockport. Dort haben Melanie Starnauld und ihr 19 Jahre alter Sohn Matthew ihr Zuhause verloren. Das Foto entstand am Samstag (Ortszeit).
Stark getroffen hat „Harvey“ auch die 10.000-Einwohner-Stadt Rockport. Dort haben Melanie Starnauld und ihr 19 Jahre alter Sohn Matthew ihr Zuhause verloren. Das Foto entstand am Samstag (Ortszeit). © REUTERS | Adrees Latif
Julie und ihr Hund Pee-wee mussten Rockport ebenfalls am Samstag in Richtung Austin verlassen, der Hauptstadt von Texas.
Julie und ihr Hund Pee-wee mussten Rockport ebenfalls am Samstag in Richtung Austin verlassen, der Hauptstadt von Texas. © REUTERS | Adrees Latif
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In Houston war am Sonntag bereits der heftigste Regen gemessen worden, der je an einem einzelnen Tag in der Stadt gefallen ist.

Im Zentrum der viertgrößten Stadt der Vereinigten Staaten kam es am Montag nach Berichten von Augenzeugen zu einer Explosion in einem Bürokomplex. Die Behörden konnten zunächst nicht bestätigen, ob der Vorfall in Zusammenhang mit den Überflutungen stand. (dpa/rtr)