Genf/Freetown. Helfer suchen in Sierra Leone weiter nach Überlebenden der verheerenden Lawine vom Montag. Knapp 400 Tote haben sie bereits geborgen.

  • Nachdem eine Schlammlawine den Ort Regent begraben hat, wurden 400 Leichen geborgen
  • 600 Menschen werden noch vermisst
  • Viele Opfer schliefen zum Zeitpunkt des Unglücks

Nach der Schlammlawine in Sierra Leone werden mehr als 1000 Tote befürchtet. Knapp 400 Leichen seien bislang geborgen worden, gut 600 Menschen würden noch vermisst, sagte ein Regierungssprecher am Mittwoch im britischen Rundfunksender BBC. Die Lawine hat in dem Ort Regent nahe der Hauptstadt Freetown ganze Straßenzüge unter sich begraben.

Helfer suchen unter Schlamm und Geröll weiter nach Überlebenden. Sierra Leones Präsident Ernest Bai Koroma bat um internationale Hilfe. Die Vereinten Nationen kündigten an, mit allen Mitteln den Ausbruch von Seuchen in der Region zu verhindern.

Viele Opfer lagen noch in Betten

Nach schweren Regenfällen war am frühen Montagmorgen eine Flanke des Berges namens Zuckerhut abgerutscht und hatte in kürzester Zeit Häuser unter Schlamm und Steinen begraben. Die Zahl der Opfer ist auch deshalb so hoch, weil viele von ihnen zum Zeitpunkt des Unglücks noch in den Betten lagen und schliefen. Meteorologen warnen vor möglichen weiteren starken Regenfällen.

Im Juli und August ziehen starke Ostwinde über die Region im Westen Afrikas hinweg, die für starken Regen sorgen. Schlammlawinen sind in Sierra Leone auch wegen der starken Abholzung keine Seltenheit. Weil es keine Kanalisation gibt, fließt das Wasser in Sturzfluten die Straßen herab. Vor allem behelfsmäßige Unterkünfte in Armenvierteln werden regelmäßig von den Wassermassen weggespült. (dpa)