Karlsruhe. Der Generalbundesanwalt ermittelt weiter nach dem tödlichen Messerangriff von Hamburg. Ein Verdacht bestätigt sich aber wohl nicht.

Es gibt weiterhin keine Hinweise darauf, dass der Messerangriff in einem Supermarkt in Hamburg auf die Terrororganisation Islamischer Staat zurückgeht. Es lasse sich sicherlich der Schluss ziehen, dass der Täter mit der Ideologie des IS sympathisiert habe, sagte Generalbundesanwalt Peter Frank dem Berliner „Tagesspiegel“. „Aber allein aus dem Vorhandensein eines IS-Symbols in einem Spind lässt sich keine Mitgliedschaft beim IS herleiten.“

Die Ermittlungen stünden aber noch am Anfang, die Kontakte des Täters müssten erst ausgewertet werden. Der Palästinenser, ein abgelehnter Asylbewerber, hatte am 28. Juli in einem Supermarkt im Stadtteil Barmbek unvermittelt auf Menschen eingestochen.

Ein Toter und mehrere Verletzte in Barmbek

Ein Mann starb, mehrere Menschen wurden verletzt. Nach seiner Festnahme hatte der 26-Jährige den Ermittlern gesagt, er habe bei einem Attentat als „Märtyrer“ sterben wollen.

Mann sticht in Hamburg wahllos auf Menschen ein

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    Frank sagte, diese Einlassung habe für die Bundesanwaltschaft den Ausschlag gegeben, die Ermittlungen zu übernehmen. Eine Rolle habe auch gespielt, auf welche Art und Weise die Tat begangen wurde. „Sie entspricht genau dem, wozu der IS wiederholt aufgerufen hat.“ Ein Gutachter habe nun den Auftrag zu klären, ob bei dem Mann „eine psychische Störung vorhanden ist - und wenn ja, in welchem Ausmaß“. (dpa)