Authon-du-Perche. Ein Abendessen, zwei Tote: Der Tod von zwei Freunden hält Frankreich in Atem. Die Obduktion der Leichen hat nun Klarheit geschaffen.

  • Zwei Franzosen (38 und 69) sind tot im Garten gefunden worden
  • Der eine lag auf dem Boden, der andere saß noch auf seinem Stuhl
  • Tagelang rätselten Experten, woran sie gestorben sind

Es klingt wie eine der Aufgaben beim morbiden Ratespiel „Black Storys“: Zwei Freunde (38 und 69 Jahre alt) essen gemeinsam im Garten zu Abend. Am nächsten Tag sind sie tot. Es gibt weder Hinweise auf Gewalt noch auf Suizid. Was ist passiert?

Darüber rätselte Frankreich tagelang, nachdem eine Nachbarin die beiden Männer am Morgen des 3. August in dem Ort Authon-du-Perche nordöstlich von Le Mans reglos auf der Terrasse gefunden hatte.

Nachbarin dachte, die Männer seien sehr betrunken

„Ich dachte mir, dass sie ganz schön viel getrunken haben müssen, um jetzt noch zu schlafen“, sagte sie der Lokalzeitung „L’Echo Républicain“. Drei Stunden später sah sie die Männer immer noch in gleicher Position: den 69-Jährigen am Tisch sitzend, vor ihm ein halb volles Glas Wein, Camembert, Rindfleisch und Baguette, und den 38-Jährigen auf dem Rücken liegend am Boden.

„Gegen Mittag war ich dann richtig besorgt. Ich bin zu ihnen hin und habe nach ihnen gerufen. Doch sie haben nicht geantwortet und sind auch nicht zusammengezuckt“, erinnert sich die Nachbarin. „Erst da habe ich gemerkt, dass sie tot sind.“

Nachbarn spekulierten über Lebensmittelvergiftung

Ermittler, Nachbarn und bald halb Frankreich spekulierten über die Todesursache. Waren womöglich die Bohnen aus der Dose verunreinigt? Auch die anderen Lebensmittel wurden untersucht – ohne positiven Befund.

Oder hatten sich die beiden Feinde gemacht? Eher unwahrscheinlich, befand ein Nachbar gegenüber dem britischen „Guardian“: „Sie führten einfache Leben. Ganz sicher waren sie nicht die Sorte Menschen, die etwas mit der Mafia zu tun haben.“ Dem Bericht zufolge brachte am Mittwoch die Obduktion Gewissheit, woran die Männer gestorben waren.

Todesursachen waren weitaus profaner

Der 69-Jährige, der mehr als 2,4 Promille Alkohol im Blut gehabt habe, sei an einem großen Stück Rindfleisch erstickt. Er habe es nicht richtig gekaut – vermutlich weil ihm mehrere Zähne fehlten.

Der 38-Jährige, der an einem angeborenen Herzfehler gelitten habe, ist laut Einschätzung von Medizinern an einem Herzinfarkt gestorben, als er seinem Freund helfen wollte. (cho)