Taunton. Michelle C. trieb ihren Freund in den Freitod. Dafür muss die 20-jährige US-Amerikanerin ins Gefängnis. Gedroht hatten ihr 20 Jahre.

Schon im Juni hatte ein Jugendgericht im US-Bundesstaat Massachussetts Michelle C. wegen fahrlässiger Tötung für schuldig befunden. Die heute 20-Jährige hatte ihren 18 Jahre alten, an Depressionen leidenden Freund vor drei Jahren zum Selbstmord gedrängt. Nun wurde das Strafmaß verkündet: C. muss für 15 Monate ins Gefängnis, 15 Monate Haft wurden zur Bewährung ausgesetzt.

Gedroht hatte C. eine Gefängnisstrafe von 20 Jahren, die Staatsanwaltschaft hatte mindestens sieben Jahre Haft gefordert. Die Staatsanwältin warf C. Geltungssucht vor. Sie haben ihren Freund in den Selbstmord getrieben, um als trauernde Freundin Mitleid und Aufmerksamkeit zu bekommen. Der Richter Lawrence Moniz sagte, er wolle mit dem Urteil einen Ausgleich schaffen. Die Tat sei eine Tragödie für beide Familien.

Ihr Freund wollte noch aussteigen aus dem Auto

C.s Freund hatte sich am 13. Juli 2014 das Leben genommen. Kurz vor seinem Tod kamen ihm Zweifel. C. drängte ihn daraufhin, das Vorhaben umzusetzen. Zuvor hatte sie ihn über längere Zeit mit Textnachrichten zu der Tat gedrängt. (küp)

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über das Thema Suizid, außer es erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.