Boston. Ein US-Richter hat eine 20-Jährige der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen. Sie hatte ihren Freund per SMS zum Selbstmord gedrängt.

  • Ein US-Richter hat eine 20-Jährige der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen
  • Sie hatte ihren Freund per SMS zum Selbstmord gedrängt

Einer jungen Amerikanerin drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis, weil sie ihren Freund per SMS und Telefon zum Suizid angespornt hat. Ein Richter in Taunton im US-Bundesstaat Massachusetts sprach die heute 20-jährige Michelle C. am Freitag (Ortszeit) der fahrlässigen Tötung schuldig – knapp drei Jahre, nachdem sich der depressive 18-Jährige das Leben genommen hatte. Das Strafmaß soll am 3. August verkündet werden.

Der Schuldspruch löste in den USA Kontroversen aus, da der Straftatbestand der fahrlässigen Tötung normalerweise eine aktive Beteiligung beinhaltet – wie etwa eine Trunkenheitsfahrt mit tödlichem Ausgang. In diesem Fall habe ein Richter entschieden, dass Worte getötet hätten, und das sei neues Territorium, zitierten die „New York Times“ und andere Medien am Samstag Rechtsexperten.

Motiv der jungen Frau sei gewesen, als hinterbliebene „trauernde Freundin“ Aufmerksamkeit zu erhalten, argumentierte die Staatsanwaltschaft im Prozess. (dpa)