Rickenbach. In Baden-Württemberg ist ein Baum auf ein Zeltlager gestürzt. Ein Jugendlicher wurde getötet, drei weitere Menschen wurden verletzt.

Bei schweren Unwettern im Landkreis Waldshut (Baden-Württemberg) ist am Mittwochmorgen ein Jugendlicher getötet worden. Der 15-Jährige hatte mit einer Gruppe und mehreren Betreuern in einem Jugendzeltlager bei Rickenbach übernachtet.

Ein Polizeisprecher sagte am Mittwochmorgen, dass ein etwa 30 Meter hoher Baum auf das Zelt gekracht sei. Es gebe einen Schwerverletzten und zwei Leichtverletzte. Zuvor war von vier Verletzten die Rede gewesen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun in dem Fall. Es gehe um einen nicht natürlichen Todesfall. „Da wird die Staatsanwaltschaft informiert“, sagte eine Sprecherin der Behörde in der Kreisstadt Waldshut-Tiengen am Mittwoch. Weitere Informationen sollten im Laufe des Tages folgen.

Zeltlager wurde geräumt

Die Jugendlichen gehörten zu einer 21-köpfigen Gruppe mit vier Betreuern aus dem Raum Stuttgart. Sie übernachteten in einem improvisierten Lager auf einem Spielplatz der Gemeinde an der schweizerischen Grenze. Auf dem Gelände befindet sich auch eine Hütte. Möglicherweise hatte die Gruppe eine Wanderung unternommen und sich dort ein Nachtlager gesucht. Das müsse aber noch geklärt werden, sagte der Polizeisprecher.

Die Polizei geht nach der Spurenlage davon aus, dass ein Sturm den Baum zum Umstürzen brachte. Anzeichen eines Blitzeinschlags seien zunächst nicht gefunden worden. Nach dem Unglück wurde das Zeltlager geräumt.

Gefahren bei Gewitter: Davor sollte man sich schützen

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    Polizei und Rettungskräfte waren mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Auch ein Rettungshubschrauber kam zum Einsatz. Laut Polizei wurde die betroffene Gruppe in einem Gebäude der Gemeinde betreut.

    Höchste Gewitterwarnstufe

    Der Deutsche Wetterdienst hatte für das Gebiet am Mittwochmorgen die höchste Gewitterwarnstufe ausgerufen. Den Angaben zufolge stürzten in der Region viele Bäume um und beschädigten zum Teil parkende Autos. Häuser wurden durch herumfliegende Dachziegel beschädigt. Zu weiteren Verletzten machte die Polizei bisher keine Angaben.

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      Auch andere Regionen im Süden Deutschlands waren von dem Unwetter betroffen. Am Bodensee in Bayern ist in der Nacht ein Campingplatz geräumt worden. Dort seien bei einem Unwetter Bäume umgestürzt, sagte ein Polizeisprecher. Einige seien auf mehrere geparkte Autos gefallen. Ein Wagen sei gegen einen umgestürzten Baum gefahren. Laut Polizei war der größte Campingplatz in Lindau mit etwa 400 Stellplätzen betroffen.

      Frau in Dortmund starb vor zwei Wochen durch umgestürzten Baum

      Im bayerischen Deggendorf wurden rund 100 Jugendliche bei einem mehrtägigen Treffen der Bundespolizei vorsorglich in Sicherheit gebracht. Wegen einer Unwetterwarnung hätten die Jugendlichen die Nacht in einer Sporthalle verbracht, teilte die Polizei auf Twitter mit.

      Erst vor zwei Wochen war in Dortmund eine Frau von einem Baum erschlagen worden. Die 51-Jährige saß mit Nachbarn in ihrem Garten, als ein Baum auf die Frau stürzte. Obwohl Angehörige sie unter dem Baum hervorzogen, wurde die Frau so schwer verletzt, dass sie wenige Stunden später in einer Klinik starb. (dpa)