Osnabrück. Eine Lehrerin soll dank gefälschter Rezepte eine Million Euro kassiert haben. Ihre Handtaschen werden für die Staatskasse versteigert.

Mithilfe gefälschter Rezepten für teure Medikamente soll eine Lehrerin aus Osnabrück das Land Niedersachsen um rund eine Million Euro betrogen haben. Der Anklageschrift zufolge hat die Frau mit Nagelschere und Farbdrucker Originaldokumente verändert und erfolgreich zur Erstattung bei der Beihilfestelle des Niedersächsischen Landesamts für Bezüge und Versorgung (NLBV) eingereicht, wie die Staatsanwaltschaft Osnabrück am Dienstag sagte.

Die Kosten für Medikamente werden bei Beamten normalerweise zum Teil einerseits über die private Krankenversicherung und andererseits über die Beihilfestelle getragen. Bei den Belegen für die Beihilfe soll die Frau Mengenangaben und somit die Erstattungshöhe manipuliert haben.

Schaden für Staatskasse soll dank Auktionen ausgeglichen werden

Um den Schaden für die Staatskasse zumindest teilweise auszugleichen, hat die Staatsanwaltschaft die Luxushandtaschen der Frau eingezogen, um sie in den kommenden Tagen gegen Höchstgebot zu versteigern. Die Auktion werde in Kürze auf der Internetplattform zoll-auktion.de freigeschaltet, kündigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Alexander Retemeyer, an.

Die Taschen sollen laut einem Bericht der „Osnabrücker Zeitung“ einen Wert von rund 100.000 Euro haben. Zudem sollen weitere während der Ermittlungen sichergestellte Vermögenswerte der Frau, darunter offenbar auch Schmuck, bei weiteren Versteigerungen das Einnahmenminus der geschädigten Landeskasse ausgleichen.

„Luxuriös eingerichtetes Einfamilienhaus“

Den Betrug entdeckt hatten die Ermittler laut der „Osnabrücker Zeitung“ bereits im Herbst vergangenen Jahres – offenbar durch einen Hinweis aus dem NLBV. Damals hatten mehrere Staatsanwälte und Polizeibeamte das laut Staatsanwaltschaft „luxuriös eingerichtete Einfamilienhaus“ der Frau in Osnabrück durchsucht.(dpa/nsa)