Bremen. Sie gaben an, Polizisten zu sein, die Rentner vor Einbrechern schützen wollten. Wer den Anrufern vertraute, war ihnen ausgeliefert.

Eine Bande soll ältere Menschen in ganz Deutschland um viel Geld betrogen haben – dabei gaben sich einige der Kriminellen als falsche Polizisten aus. So lautet der Vorwurf gegen zwei Männern, denen nun vor dem Landgericht Bremen der Prozess gemacht wird. Die beiden 30 und 33 Jahre alten Männer sollen Geldabholer rekrutiert und Tatfahrzeuge beschafft haben.

Aus einem Callcenter in der Türkei soll die Bande ihre Opfer angerufen haben. Dabei gaben sich die Kriminellen als Polizisten aus, die vor Einbruchdiebstählen warnten. Die Betrüger sollen den Senioren geraten haben, Geld, Schmuck und wertvolle Waffen an Abholer der Bande abzugeben.

Hunderttausende Euro erbeutet

Diese sollen die Beute dann an die beiden Angeklagten weitergereicht haben. In zehn Fällen sollen die Kriminellen so mindestens 463.000 Euro erbeutet haben, die innerhalb des Netzwerkes aufgeteilt wurden.

Um den Opfern im Alter von 60 bis 75 Jahren aus München, Leipzig, Hannover und anderen Orten aus ganz Deutschland die Anreise nach Bremen zu ersparen, wollen die Verfahrensbeteiligten eine Verständigung zur Abkürzung des Prozesses besprechen. Eine Entscheidung dazu wird im Laufe des Tages erwartet. Den beiden Angeklagten wird bandenmäßiger Betrug vorgeworfen. (dpa)